Spanien: Hohe Inflation erschwert Kampf gegen Rezession

Spanish Luis Dominguez Quintana, a member of the Mortgage Victims' Platform, puts vegetable soup in a plastic cup outside the nationalized lender Bankia bank headquarters in Madrid
Spanish Luis Dominguez Quintana, a member of the Mortgage Victims' Platform, puts vegetable soup in a plastic cup outside the nationalized lender Bankia bank headquarters in MadridREUTERS
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Die Jahresteuerung kletterte im Oktober auf 3,5 Prozent. Begründet wird der Anstieg mit seit September gültigen Mehrwertssteuer von 21 Prozent.

Die Verbraucherpreise sind in Spanien trotz der Wirtschaftskrise so stark gestiegen wie seit Mai 2011 nicht mehr. Die Jahresteuerung kletterte im Oktober auf 3,5 Prozent, wie das Statistikamt am Dienstag mitteilte. Im September hatte die Regierung des unter hoher Schuldenlast ächzenden Landes die Mehrwertsteuer erhöht. "Der aktuelle Preisauftrieb ist vorwiegend auf diesen Effekt zurückzuführen", sagte Citi-Ökonom Jose Luis Martinez.

Die weit über dem Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp zwei Prozent liegende Inflationsrate dürfte es dem Land noch schwerer machen, die Rezession zu überwinden.

Die Kaufkraft der Spanier ist durch die Krise bereits geschwächt. Zudem ist mehr als jeder vierte Spanier ohne Arbeit. Die Gegner des von Ministerpräsident Mariano Rajoy verordneten Sparkurses machen am Mittwoch erneut mobil: Der konservativen Regierung steht bereits der zweite Generalstreik seit ihrer Machtübernahme im Dezember 2011 ins Haus.

Der normale Satz der Mehrwertsteuer stieg von 18 auf 21 und der ermäßigte von acht auf zehn Prozent. Die „super-ermäßigte“ Steuer für Grundnahrungsmittel oder Bücher blieb bei vier Prozent. Am ärgsten betroffen waren die Eltern von Schulkindern, denn der Satz für Schulbedarf wie Hefte oder Stifte wurde von vier auf 21 Prozent heraufgesetzt - und das zu Beginn des neuen Schuljahrs.

(APA/Reuters)


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