Nun ist es offiziell: Die Wirtschaftsleistung der 17 Euro-Mitgliedsländer war im dritten Quartal zum zweiten Mal in Folge im Minus.
Die Wirtschaft der Eurozone ist im dritten Quartal in die Rezession gerutscht. Gegenüber dem zweiten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent. Zuvor war die Wirtschaft bereits im zweiten Quartal um 0,2 Prozent zurückgegangen. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge spricht man offiziell von einer Rezession. Gewachsen ist die Konjunktur in der Eurozone aber bereits seit vier Quartalen nicht mehr: Im vierten Quartal 2011 war die Wirtschaft um 0,3 Prozent geschrumpft, im ersten Quartal 2012 stagnierte sie.
Im Vergleich: In der EU-27 gab es eine leichte Besserung um 0,1 Prozent, geht aus den jüngsten am Donnerstag präsentierten Zahlen von Eurostat hervor. Österreichs BIP ging um 0,1 Prozent zurück.
Im Jahresabstand sank das BIP in der Eurozone im dritten Quartal sogar um 0,6 Prozent. In der EU-27 betrug das Minus 0,4 Prozent. Hier liegt Österreich mit einem Wachstum von 0,4 Prozent deutlich besser. Griechenland ist negativer Spitzenreiter mit -7,2 Prozent vor Portugal (-3,4), Italien (-2,4) und Zypern (-2,3). Spanien und Ungarn folgen mit je -1,6 Prozent. Rückgänge verzeichneten auch Tschechien (-1,5), die Niederlande (-1,4), Finnland (-0,8) und Belgien (-0,3).
Vergleich zum Vorjahr
Gestiegen ist das BIP vom dritten Quartal 2011 auf das dritte Quartal 2012 am stärksten in Lettland (5,3 Prozent), vor Estland (3,4) und Litauen (3,3). Die Slowakei punktete mit +2,5 Prozent, Deutschland erhöhte sein BIP um 0,9 Prozent, Rumänien um 0,8 Prozent. Bulgarien wies eine leichte Erhöhung von 0,5 Prozent auf. Frankreich wuchs minimal um 0,1 Prozent des BIP. Unverändert blieb im Jahresvergleich Großbritannien. Keine Zahlen lagen von Dänemark, Irland, Luxemburg, Malta, Polen, Slowenien und Schweden vor.
Vergleich: Zweites auf drittes Quartal
Vom zweiten Quartal auf das dritte Quartal 2012 konnten Estland und Lettland mit einem BIP-Zuwachs von je 1,7 Prozent am meisten punkten. Litauen kommt auf 1,3 Prozent. Steigerungen verzeichneten auch Großbritannien (1,0), die Slowakei (0,6), Rumänien (0,5), Finnland (0,3), Deutschland und Frankreich (je 0,2) sowie Bulgarien (0,1). Unverändert blieb Belgien. Rückgänge registrierten die Niederlande (-1,1), Portugal (-0,8), Zypern (-0,5), Spanien und Tschechien (je -0,3), Italien und Ungarn (je -0,2) sowie Österreich (-0,1). Keine Daten lagen von Dänemark, Irland, Griechenland, Luxemburg, Malta, Polen, Slowenien und Schweden vor.
(APA)