Berlin befürwortet weitere Hilfsmilliarden für Athen

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Noch im Dezember könnten 34 Milliarden fließen, wenn die Finanzminister Mittwoch zustimmen. Die Troika der internationalen Geldgeber gibt sich vorsichtig optimistisch.

Wien/Brüssel/Reuters. Die Entscheidung soll zwar erst kurz vor Beginn des EU-Gipfels heute, Donnerstag, fallen. Doch der mächtigste Europartner Deutschland hat sich nach dem erfolgreichen Schuldenrückkaufprogramm Griechenlands bereits für die Auszahlung weiterer Milliardenhilfen an das strauchelnde Südland starkgemacht.

In einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Brief des Finanzministeriums an den Bundestags-Haushaltsausschuss wird die Freigabe der nächsten Tranche ausdrücklich befürwortet. Griechenland soll laut dem Auszahlungsplan 49,1 Milliarden Euro in mehreren Untertranchen erhalten. Noch im Dezember könnten 34,3 Milliarden fließen.

Die Beteiligungsquote bei dem Rückkaufprogramm, so heißt es in dem Schreiben weiter, sei bei rund 52 Prozent gelegen. Griechenland bekam bei dem Schuldenrückkauf Anleihen im Wert von 31,9 Milliarden Euro angedient und damit mehr als die geplanten 30 Milliarden, wie die Schuldenagentur des Landes bekannt gab. Nach den neuen Berechnungen wird der Schuldenstand Griechenlands im Jahr 2020 bei 128 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIPs) liegen und im Jahr 2022 bei 116,4 Prozent des BIPs.

Voraussetzung für Auszahlung

Auch die Troika der internationalen Geldgeber gibt sich vorsichtig optimistisch. Mit möglichen weiteren Maßnahmen zur Schuldenreduzierung wie zusätzlichen Zinssatzsenkungen für bereits gewährte Kredite könne der Schuldenstand im Jahr 2020 auf 124 Prozent und 2022 auf unter 110 Prozent des BIPs reduziert werden.

Ein erfolgreiches Schuldenrückkaufprogramm war Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Hilfstranche.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.12.2012)


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