Griechenland: Euro-Gruppe gibt Tranche frei

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Die Finanzminister der Eurozone geben grünes Licht für die dringend benötigten Hilfsgelder. Heuer sollen noch 34,3 Milliarden Euro nach Athen fließen. Ohne das Geld droht Griechenland die Staatspleite.

Wien/Brüssel/Aga/Ag. Am Ende ging alles ganz schnell: Nach einer unerwartet kurzen Sitzung einigten sich die Finanzminister der Eurozone am Donnerstag auf die Freigabe der lange ersehnten nächsten Hilfstranche für Athen. Griechenland wird in wenigen Tagen die dringend benötigten 34,3 Milliarden Euro von den internationalen Geldgebern aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) bekommen. „Das Geld wird bereits nächste Woche fließen“, kündigte Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Donnerstag in Brüssel an.

Die Finanzminister der Euroländer hatten grünes Licht gegeben, nachdem Griechenland durch den Rückkauf von Altschulden seine Verbindlichkeiten gedrückt und damit die Voraussetzung für neue Überweisungen erfüllt hatte. Diese werden in Raten ausbezahlt. Insgesamt sollen nun 53 Milliarden Euro fließen, 34 Milliarden noch heuer und 19 Milliarden im nächsten Jahr, erklärte Finanzministerin Maria Fekter (V) nach dem Treffen. Ohne das Geld droht Griechenland die Staatspleite. Der IWF wird sich nach den Worten Junckers auch künftig am Griechenland-Programm beteiligen. Ob das Land noch weitere Maßnahmen zum Erreichen der Defizitziele durchsetzen müsse, sei derzeit nicht sicher.

Arbeitslosigkeit steigt dramatisch an

Doch für die Regierung in Athen gab es an diesem Donnerstag nicht nur gute Nachrichten: Wegen der tiefen Rezession ist die Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau, wie die neuesten Zahlen des nationalen Statistikamtes belegen. Die Arbeitslosenquote stieg im dritten Quartal 2012 auf 24,8 von 23,6 Prozent im Frühjahr. Dies ist der höchste Wert seit der Erfassung der Quartalsdaten 1998. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 17,7Prozent. Schlimm ist die Lage vor allem für junge Menschen bis zum Alter von 24Jahren. In dieser Altersgruppe beläuft sich die Arbeitslosenquote auf 56,6 Prozent. Bei den jungen Frauen sieht es besonders dramatisch aus: 65,4 Prozent von ihnen haben keinen Job.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2012)

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