Ratingagentur S&P stufte Bonitätsnote für Zypern herab

Protest in Zypern
Protest in Zypern(c) AP (Petros Karadjias)
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Die Ratingagentur begründet die Herabstufung mit den schleppenden Verhandlungen über ein Hilfsprogramm.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat Zyperns Kreditwürdigkeit erneut herabgestuft. Die Agentur senkte in der Nacht auf Freitag die Bonitätsnote für das Euro-Mitgliedsland um zwei Stufen auf "CCC+". Auch der Ausblick sei negativ. Als Grund für die schlechtere Bewertung verwies S&P auf die schleppenden Verhandlungen mit den Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über die noch offenen Details eines Hilfsprogramms für das verschuldete Mittelmeerland.

Zypern hatte im Sommer beim Euro-Rettungsschirm ESM einen Antrag auf Notkredite in Höhe von 17,5 Milliarden Euro gestellt. Davon dürften mehr als zehn Milliarden Euro in den relativ großen Bankensektor des Landes fließen.

Eine abschließende Einigung über die Gewährung der Hilfskredite steht aber noch aus. So dringt der IWF einem Zeitungsbericht zufolge auf eine Beteiligung privater Anleihe-Investoren, also einen Schuldenschnitt. Auch deutsche Politiker brachten einen solchen Forderungsverzicht ins Gespräch. Zypern trat den Spekulationen über einen Schuldenschnitt ebenso wie die EZB und der Eurogruppenchef Juncker entgegen.

"Langsame Verhandlungen"

S&P kritisierte die "langsamen" Verhandlungen Zyperns mit der sogenannten Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) über ein Hilfspaket. Während die finanziellen Optionen der Regierung eingeschränkt seien - "gepaart mit einer nach unserer Sicht zögerlichen Haltung der anderen Eurozonen-Staaten, die Kosten einer schweren Bankenkrise zu teilen" -, steige die Gefahr eines Staatsbankrotts, hieß es in der Mitteilung weiter.

Zyperns Wirtschaft leidet unter einer tiefen Rezession. Außerdem wurde das Land von der Krise in Griechenland hart getroffen, weil die beiden Staaten finanziell und wirtschaftlich eng verbunden sind.

(APA/Reuters/AFP)

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