US-Investor Soros kritisiert strenge Sparpolitik in EU

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Dafür macht er Deutschland verantwortlich. Eine Geldpolitik der offenen Schleusen wie sie die Fed betreibe forderte der legendäre Investor auch für Europa.

Der legendäre US-Investor George Soros hat die Austeritätspolitik der EU in der Schuldenkrise kritisiert. Diese führe zu einem Graben in der Eurozone zwischen Schuldner- und Gläubigerländern und führe Europa in die Rezession, sagte Soros am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.

Die nächsten zwei Jahre dürften sehr hart werden. Und wenn die überstanden seien, dürfte die Eurozone permanent zwischen Zentrum und Peripherie geteilt sein. Die Austeritätspolitik sei inakzeptabel und nicht tolerierbar, sagte Soros am Donnerstagabend im Rahmen eines Dinners.

Entspannung bei Austritt Deutschlands

Die Europäische Zentralbank (EZB) sei die einzige große Notenbank, die nicht die Notenpresse im großen Stil angeworfen habe. Aber eine Geldpolitik der offenen Schleusen, wie sie die US- Notenbank FED betreibe, sei die richtige Politik zur Zeit, sagte Soros. Auch in Japan habe sich die Notenbank unter dem Druck der neuen Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe zu einer Politik der Geldschwemme entschieden.

Wenn Deutschland aus der Eurozone aussteigen würde, würde sich die Schuldenlast der Krisenstaaten am Rande Europas entspannen, sagte Soros. Dann würde sich die neue D-Mark aufwerten und der Euro an Wert verlieren. Die Schuldendruck der tief in der Kreide steckenden Länder würde nachlassen, weil die Schulden in Euro denominiert seien.

Weltbekannt wurde der gebürtige Ungar Soros im Jahr 1992, als er gegen das britische Pfund wettete, die Bank of England in die Knie zwang und am Ende eine Milliarde Dollar kassierte. Die Zeche mussten die britischen Bürger zahlen. Soros Einsatz war damals zehn Milliarden Dollar (7,5 Mrd. Euro) gewesen.

(APA/sda)

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