Athen: Polizei nimmt streikende U-Bahn-Fahrer fest

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Am neunten Tag wurde der Streik der U-Bahn-Fahrer beendet. Die Polizei führte Dutzende Gewerkschaftsmitglieder ab, ließ sie aber sofort wieder frei.

Bereitschaftspolizisten haben Freitag früh die Besetzung des Athener U-Bahn-Depots durch streikende U-Bahn-Fahrer beendet. Bei der Aktion kam es zu keinen Zusammenstößen, wie die Polizei mitteilte. Dutzende Gewerkschaftsmitglieder wurden abgeführt, aber dann sofort wieder freigelassen. Am Vortag hatte die Regierung in Athen die U-Bahnfahrer nach acht Tagen Streik zum Dienst verpflichtet. Aus Solidarität zu den Fahrern legten andere Gewerkschafter am Freitag die Arbeit nieder.

Der öffentliche Nahverkehr in Athen war am Vormittag lahmgelegt. Wie Augenzeugen berichteten, fuhren am Nachmittag wieder die ersten Züge. Dies bestätigte auch ein Sprecher der Bahnen von Athen. Mit der völligen Normalisierung des Bahnverkehrs rechnet man aber erst am Wochenende.

"Volk wird von morgens bis abends gequält"

Am Vorabend hatte der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras klargestellt, die öffentlichen Verkehrsmittel gehörten nicht den Gewerkschaften. Diese hätten nicht das Recht, "das Volk von morgens bis abends zu quälen", sagte Samaras. "Klare Worte: Ein für alle Mal müssen es alle verstehen."

Die Gewerkschaften setzten auf eine volle Konfrontation. "Es ist eine Junta. Die werden uns hier tot rausholen", sagte der Chef der U-Bahn-Fahrer, Antonis Stamatopoulos, im Fernsehen. Dutzende Mitglieder der Gewerkschaft hatten sich am Donnerstag in der Zentralbahnhofsgarage der U-Bahn versammelt und verbarrikadiert.

Verkehrschaos in Athen

Die Streiks hatten in den vergangenen Tagen ein Verkehrschaos in der griechischen Hauptstadt ausgelöst. Beim Sparprogramm der Regierung drohen den U-Bahn-Fahrern nach Gewerkschaftsangaben Gehaltskürzungen von bis zu 25 Prozent. Bisher gehörten sie zu den privilegierteren Angestellten im staatlichen Bereich.

(APA/Reuters)

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