Banken: EZB sammelt Geld ein

(c) AP (Michael Probst)
  • Drucken

Nächste Woche wollen 278 Banken aus der Eurozone rund 138 Milliarden Euro aus Krisenkrediten an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen. Das sind mehr als die Hälfte der beteiligten Häuser.

[Wien/Frankfurt/ag/red. Erste Banken aus der Eurozone können sich wieder vom Tropf der Europäischen Zentralbank (EZB) lösen. Wie die EZB am Freitag mitteilte, wollen kommende Woche 278 Institute die erste Gelegenheit nutzen und insgesamt 137,2 Mrd. Euro an die EZB zurückzahlen. Das sind mehr als die Hälfte der beteiligten Häuser.

Das Geld liehen sie sich Ende 2011 von der EZB beim ersten von zwei Refinanzierungsgeschäften, die je drei Jahre laufen. Für die EZB beginnt damit der schrittweise Ausstieg aus ihren zahlreichen Krisenmaßnahmen. Analysten rechneten damit, dass zunächst rund 100 Mrd. Euro in die Zentralbank zurückfließen.

Welche Banken das Geld zurückgeben, blieb zunächst unklar. Einige Institute, etwa die Commerzbank oder die britische Lloyds, haben bereits angekündigt, zunächst einen Teil des geliehenen Geldes an die EZB zurückzuüberweisen.

Die Institute nutzen die Option, bereits nach einem Jahr das Geld zurückzugeben, da inzwischen mehr und mehr Banken wegen der abflauenden Krise wieder auf anderen Wegen und billiger als bei der Zentralbank an frische Liquidität kommen.
Die EZB reichte im Dezember 2011 und Februar 2012 zusammen gut eine Billion Euro aus, um Probleme an den Geldmärkten zu lindern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2013)

Mehr erfahren

ECB Peter Praet gives a speech during a meeting in Brussels
Home

EZB-Chefökonom: Vier Prozent Inflation kaum vorstellbar

Goldman Sachs hält die EZB-Geldpolitik für zu locker und rechnet mit einem rasanten Anstieg der Teuerung. Peter Praet widerspricht den Analysten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.