S&P: Österreich-Rating bleibt AA+, Ausblick verbessert

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aendert Ausblick fuer oesterreich(c) EPA (Oliver Berg)
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Österreich halte der Eurokrise stand und befinde sich auf Budgetpfad. Die Kapitalausstattung der Banken sei aber schwach, urteilt die Ratingagentur.

Vor einem Jahr hat Österreich von der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) das Höchstrating AAA (Triple A) aberkannt bekommen. Seine Bestnote hat Österreich für seine Kreditwürdigkeit am Dienstag zwar nicht zurück bekommen. Österreichs Rating wurde mit "AA+" bestätigt. S&P stufte allerdings den Ausblick von "negativ" auf "stabil". Die Ratingagentur hob die Widerstandsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft inmitten der Euro-Schuldenkrise hervor. Von den Banken wird mit Blick auf die Risiken im umfangreichen Engagement in Ost/Südosteuropa allerdings ein stärkerer Kapitalaufbau erwartet.

Dass Österreich in wenigen Jahren sein Spitzenrating von S&P zurück erhält, ist aus heutiger Sicht nicht besonders wahrscheinlich. S&P hält die Wahrscheinlichkeit dafür gegenwärtig für gering. Zumal größere fiskalpolitische Fortschritte als im jetzigen Haushaltsplan von der Ratingagentur als kaum machbar beurteilt werden.

Durch die Verbesserung des Ratingausblicks fühlt sich VP-Finanzministerin Maria Fekter im Kurs bestätigt. "Wir haben die Krise besser gemeistert als andere und unsere Budgetpolitik insbesondere das Reformpaket zeigen Wirkung", so Fekter in Reaktion auf die S&P-Einschätzungen. Besonders erfreulich sei, dass "die heimische Wirtschaft weiter standhaft gegenüber den negativen Auswirkungen der Schuldenkrise bleiben wird", erklärte die Finanzministerin.

Kapitalausstattung der Banken schwach

Der verbesserte Ausblick spiegelt die Erwartungen der Ratingagentur wider, wonach Österreichs Wirtschaft die negativen Folgen der Euro-Schuldenkrise weiterhin gut wegstecken kann, führt die Ratingagentur aus. S&P erwartet zudem, dass die Regierung an ihrem strengeren Budgetsanierungskurs und auch an den in den Haushaltsplänen bis 2016 aufgeführten Reformen festhält. Laut S&P könnte es Österreich schaffen, bis 2017 ein ausgeglichenes strukturelles Budget zu schaffen, vorausgesetzt das europäische Umfeld wird nicht schlechter als derzeit erwartet.

Ein gewichtiger Faktor in den Rating-Erwartungen für Österreich sind die Banken. S&P beurteilt die Kapitalausstattung der Banken in Österreich als schwach. Die Agentur geht davon aus, dass die österreichischen Banken ihre Kapitalbasis weiter stärken. Vor allem um Belastungen im Zusammenhang mit riskanteren Positionen in Ost-und Südosteuropa standzuhalten.

Abstufung möglich

Sollte Österreichs Regierung freilich von seinem Kurs des Defizit- und Schuldenabbaues abweichen, könnte eine Abstufung des Republik-Ratings erfolgen. Diese Rute stellte die Agentur der Regierung ins Fenster, hält aber fest, dass sie davon nicht ausgehe. Auch unerwartete Entwicklungen in der Eurozone könnten Österreich - und damit seine Kreditwürdigkeit - in Mitleidenschaft ziehen.

>>> KARTE: Bonität der EU-Länder

(APA)


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