Weidmann: "EZB wird Wechselkurs nicht manipulieren"

File picture of Weidmann, president of German Bundesbank, attending the Generation Euro Students' Award ceremony at the ECB headquarters in Frankfurt
File picture of Weidmann, president of German Bundesbank, attending the Generation Euro Students' Award ceremony at the ECB headquarters in FrankfurtREUTERS
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Der deutsche Bundesbanker sagte, der höhere Wechselkurs sei durch die Konjunkturperspektiven gerechtfertigt. Der Euro sei nicht nennenswert überbewertet.

Die Europäische Zentralbank (EZB) will laut Bundesbankpräsident Jens Weidmann den Eurokurs nicht beeinflussen. "Die EZB wird den Wechselkurs nicht manipulieren oder die Geldpolitik unmittelbar an den Wechselkursen ausrichten", sagte Weidmann am Freitag in Bloomberg TV. EZB-Präsident Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche mit seiner Aussage, dass die Aufwertung des Euro ein Abwärtsrisiko für die Inflation darstellt, den Eurokurs belastet. "Ich glaube nicht, dass Mario Draghi mit seinen Aussagen den Euro hoch oder runter reden wollte", sagte Weidmann.

Eine Aufwertung des Euro alleine werde nicht zu einer Zinssenkung führen: "Der Eurokurs ist lediglich ein Faktor von vielen, der die künftigen Inflationsraten bestimmt. Wir werden unsere Geldpolitik jedoch nicht nur an einem Faktor ausrichten." Im aktuellen Eurokurs sieht Weidmann auch kein großes Problem: "Ich glaube, der Wechselkurs des Euro entspricht weitgehend den Fundamentaldaten. Man kann nicht sagen, dass der Euro deutlich überbewertet ist."

Eurokurs steigt nach Aussage

Die Aussagen von Weidmann erfolgten vor einem Treffen von Finanzministern und Zentralbankern der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) in Moskau. Laut Weidmann werden Wechselkurse jedoch nicht das Hauptthema der Zusammenkunft sein. Es gebe eine breite Agenda, auf der das Thema nur eines von vielen sei.

Der Kurs des Euro ist am Freitag nach Aussagen von Weidmann zur Wechselkurspolitik gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung kletterte bis auf 1,3393 US-Dollar. Zuvor hatte der Euro noch bei 1,3350 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,3327 (Mittwoch: 1,3480) Dollar festgesetzt.

(APA/dpa)


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