Griechische Steuerbehörden sind völlig überfordert

Studie. IWF und EU orten Korruption und Personalmangel.

Athen. Griechenlands Steuerfahndung funktioniert laut einer Studie von IWF und EU nach wie vor nur eingeschränkt. Es mangelt an Personal und Ausstattung. Die notwendigen Reformen wurden aufgrund des Widerstands der Gewerkschaften nicht umgesetzt. Zudem stellten die Experten von EU und IWF fest, dass die Korruption in dieser Behörde noch nicht bekämpft worden sei. Durch diese Missstände seien die Steuereinnahmen weiterhin im Rückstand.

Griechenland kämpft seit Jahren mit einem Steuersystem, das traditionell umgangen wird. Nepotismus in den Steuerbehörden haben dazu geführt, dass viele Fälle von Steuerhinterziehung nicht angezeigt wurden.

Die Regierung unter Ministerpräsident Antonis Samaras hat nun einen neuen Anlauf genommen, um die Steuerschulden effizienter einzutreiben. Das Finanzministerium drohte allen Bürgern, die dem Staat über 5000 Euro schulden mit Haftstrafen. Parallel dazu wurde Steuerbeamten mit harten rechtlichen Konsequenzen gedroht, sollten sie Steuersünder nicht zur Anzeige bringen. Derzeit werden die ausständigen Steuerschulden auf insgesamt 55 Milliarden Euro geschätzt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.03.2013)

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