Russische Banken könnten in Zypern Milliarden verlieren

Moodys Russland drohen Zypern
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Die Institute hatten an zypriotische Unternehmen Kredite bis 40 Mrd. Dollar vergeben. Die Hälfte könnten sie verlieren, schätzt die Ratingagentur Moody's.

Bei einem Zahlungsausfall Zyperns drohen nach Auskunft der Ratingagentur Moody's russischen Banken und Unternehmen Milliardenverluste. Die Moody's-Experten sprachen am Mittwoch von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Gläubiger des angeschlagenen Euro-Landes Einbußen hinnehmen müssen. Ende vergangenen Jahres hatten russische Banken an Unternehmen in Zypern Kredite in Höhe von 30 bis 40 Milliarden Dollar vergeben und Einlagen bei zypriotischen Geldhäusern von etwa zwölf Milliarden Dollar. Nach Einschätzung von Moody's besteht die Gefahr, dass etwa 19 Milliarden Dollar nicht zu retten sein könnten.

Die 17 Finanzminister der Euro-Zone kommen am Freitagnachmittag zu einem Sondertreffen in Brüssel zusammen, um über Hilfen für Zypern zu beraten. Nach Worten von Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem dürften diese unter 17 Milliarden Euro und näher bei zehn Milliarden liegen. Die Regierung Zyperns hat um ein Rettungspaket für seine Banken in Höhe von 17,5 Milliarden Euro gebeten.

Notenbankchef: Hilfe für Zypern noch im März

Zyperns Notenbankchef Panicos Demetriades fordert währenddessen eine rasche Einigung auf internationale Hilfsgelde. Ein Abkommen müsse noch in diesem Monat stehen, sagte Demetriades in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Gelinge das nicht, drohe eine "systemische Gefahr" für die gesamte Eurozone. "Von der Peripherie geht das größte Risiko aus, und derzeit ist das Zypern", sagte der Notenbanker. Demetriades bezeichnete außerdem die erste Emission einer zehnjährigen Anleihe durch Irland seit dem Gang unter dem Euro-Rettungsschirm vor gut zwei Jahren als wichtigen Schritt, um sich für das Anleihen-Kaufprogramm der EZB zu qualifizieren.

(APA/Reuters)

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