Zypern: Angeschlagene Popular Bank wird aufgespalten

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Zypern beschließt erste Schritte zur Bankensanierung. Kunden der Bank dürfen künftig nur noch 260 Euro pro Tag beim Bankomat beheben.

Die Zentralbank von Zypern hat am Donnerstag erste konkrete Entscheidungen zur Sanierung angeschlagener Geschäftsbanken getroffen. Damit solle die Popular Bank (Laiki Bank) vor dem Zusammenbruch bewahrt werden, sagte der Chef der zypriotischen Zentralbank, Panikos Demetriades, am Donnerstagabend in Nikosia.

Demetriades sprach von einem Schritt in Richtung der "Erfüllung der Bedingungen" von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF). Der Zentralbankchef hatte zuvor an einer Dringlichkeitssitzung aller Parteivorsitzenden unter Vorsitz von Präsident Nikos Anastasiades teilgenommen. Die Popular Bank werde in eine funktionsfähige und eine "Bad Bank" aufgespalten, hatte zuvor eine Sprecherin der Bank erklärt. "Sie werden das ganze System (der Banken) auflösen", sagte ein Gewerkschaftsführer der Popular Bank von Zypern.

Vor dem Parlament in Nikosia kam es zu Rangeleien zwischen demonstrierenden Angestellten der Popular Bank und der Polizei. Zahlreiche Politiker riefen die Bürger auf, die Nerven zu behalten. "Es darf jetzt keine Panik ausbrechen", hieß es immer wieder.
Die Popular Bank deckelt zudem die Auszahlungen an den Geldautomaten. Pro Tag und Kunde würden künftig nur noch 260 Euro ausgegeben, teilte das Institut am Donnerstag mit. Grund sei der große Kundenandrang.

Gerüchte über beschränkten Kapitalverkehr

In Nikosia kursieren zudem Gerüchte, wonach die Regierung und das Parlament Einschränkungen im Kapitalverkehr verhängen werden, damit die Banken in Zypern so schnell wie möglich wieder geöffnet werden können. Sie sind seit sechs Tagen geschlossen und sollen nach jetziger Planung erst am kommenden Dienstag wieder öffnen.

Unterdessen wollten zum zweiten Mal binnen weniger Stunden die Vorsitzenden aller zypriotischen Parteien mit Staatspräsident Nikos Anastasiades zusammenkommen. Am Abend wollte das Parlament die Bildung eines Solidaritätsfonds billigen, mit dem die Mittelmeerinsel 5,8 Milliarden Euro zusammentreiben will.

(APA/dpa)


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