Karl Müller: „Zentrum grüner Energie“

(C) Auswärtiges Amt
  • Drucken

Österreichs Botschafter über Zukunft Zyperns.

Nikosia/C.g. Die brutale Schrumpfung der Banken und der Vertrauensverlust durch die Schröpfung der Anleger bleiben nicht folgenlos: Karl Müller, seit 2012 Österreichs Botschafter in Zypern, meint im „Presse“-Gespräch, dass die „Zeit Zyperns als internationales Finanzzentrum vorbei“ sei. Er sieht das aber vor allem als Chance, „innovative neue Wege“ zu gehen.

Skeptisch ist Müller zwar bei der Ausschöpfung der Erdgas- und möglicherweise auch Erdölreserven vor Zyperns Küsten, die momentan von internationalen Firmen erforscht werden und auf die die Zyprioten selbst große Hoffnungen setzen. Aber er weist auf den überreichlich vorhandenen „Rohstoff Sonne“ hin, der Zypern zu einem Zentrum für erneuerbare Energien prädestiniere. Fotovoltaikanlagen, Passivhäuser, Windparks – all das könne Zypern von einem Land, das fast völlig auf Erdölimporte angewiesen ist, zu einem Zentrum „grüner“ Energie mit bedeutenden Exporten auf dem Sektor machen.

Von enormer Bedeutung für Zyperns Wirtschaft könne auch eine Überwindung der Inselteilung in türkischen Norden und griechischen Süden sein. In ein, zwei Jahren, wenn sich die Lage im Land stabilisiert habe, könnte man einen neuen Anlauf bei den Verhandlungen wagen, meint Müller. Im Falle einer Einigung würde sich türkischen und griechischen Zyprern dann gemeinsam der „riesige türkische Markt“ öffnen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2013)


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.