Schäuble: "Euro ist stabiler als noch vor drei Jahren"

Der deutsche Finanzminister Schäuble sieht im Zpern-Rettungspaket kein Vorbildfür andere Euro-Läner.
Der deutsche Finanzminister Schäuble sieht im Zpern-Rettungspaket kein Vorbildfür andere Euro-Läner.(c) EPA
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Der deutsche Finanzminister sieht in der Zypern-Rettung kein Vorbild für andere Läner und betont: "Die Spareinlagen in Europa sind sicher."

Das Rettungspaket für Zypern mit Beteiligung der Sparer ist nach Ansicht des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble (CDU) kein Modell für andere Eurostaaten. "Zypern ist und bleibt ein spezieller Einzelfall", sagte er der "Bild"-Zeitung (Samstag). Der Minister ging damit auf Gegenkurs zu Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem, der die Beteiligung der Sparer mit Einlagen über 100.000 Euro an der Zypern-Rettung als mögliches Vorbild für künftige Rettungsaktionen bezeichnet hatte.

"Die Spareinlagen in Europa sind sicher", sagte Schäuble. In Zypern seien die beiden großen Banken faktisch nicht mehr zahlungsfähig gewesen. Außerdem habe der zypriotische Staat nicht mehr das Geld, um die Einlagen zu sichern. "Daher mussten die anderen Staaten der Eurozone helfen. Gemeinsam haben wir in der Eurogruppe entschieden, Eigentümer und Gläubiger an den Kosten zu beteiligen, also diejenigen, die die Krise mit verursacht haben", erklärte er.

"Euro ist stabiler als noch vor drei Jahren"

Die Zypern-Krise zeige, dass der Euro heute stabiler ist als noch vor drei Jahren. "Die ganzen Turbulenzen haben eben nicht auf andere Länder Südeuropas ausgestrahlt", sagte Schäuble. Anfang 2012 sei das noch anders gewesen. Damals seien wegen der bevorstehenden Neuwahlen in Griechenland plötzlich die Zinsen für ganz Südeuropa in die Höhe geschnellt.

Schäuble ergänzte: "Auch die Finanzmärkte haben verstanden: Wir sind besser vorbereitet. Wir haben viel erreicht." Er wandte sich erneut gegen Überlegungen, Länder aus der Währungsunion ausscheiden zu lassen: "Wichtiger ist, dass wir stark genug sind, alle im Boot zu halten." Bis jetzt sei "alles viel besser gelaufen, als die vielen Experten vorhergesagt haben. (...) Ich sage: Wir werden in den Geschichtsbüchern lesen, dass diese Krise Europa noch stärker zusammengebracht hat." Der Kontinent lebe in einer "sehr glücklichen Zeit", sagte der deutsche Finanzminister.

(APA/dpa)

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