Für die Troika aus EZB, EU und IWF hat die Stabilisierung der Wirtschaft und der öffentlichen Finanzen Priorität vor anderen Maßnahmen.
Die Gläubiger-Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) lockert nach Presseinformationen die Auflagen des Rettungsplans für Zypern. Unter anderem soll der Staatshaushalt nun erst im Jahr 2017 ohne Berücksichtigung der Schuldenkosten einen Überschuss von vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufweisen, wie das "Wall Street Journal" schreibt. Ursprünglich war das Jahr 2016 vorgesehen.
Die Zeitung beruft sich auf einen Textentwurf der Troika. Darin wird als "Priorität" benannt, "die öffentlichen Finanzen in Ordnung zu bringen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und das Vertrauen der Unternehmen, Bürger und ausländischen in Zyperns langfristige Wirtschaftsperspektiven zurückzugewinnen."
Der überschuldete Inselstaat hatte sich mit der Troika in der Nacht zum 25. März auf einen Hilfsplan geeinigt, der unter anderem einen Kredit für Nikosia in Höhe von 10 Milliarden Euro vorsieht. Im Gegenzug dazu sind drastische Maßnahmen fällig, etwa die geordnete Insolvenz der Laiki-Bank, des zweitgrößten Geldhauses des Landes. Die zypriotische Seite akzeptierte außerdem eine Zwangsabgabe auf Bankguthaben von mehr als 100000 Euro, Stellenstreichungen, Privatisierungen und eine Erhöhung der Unternehmenssteuer von zehn auf 12,5 Prozent.
(APA/AFP)