Der Druck auf die Währungshüter wächst - der historisch niedrige Leitzinssatz von 0,75 Prozent könnte weiter sinken.
Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet am heutigen Donnerstag (ab 9.00 Uhr, Entscheidung erwartet 13.45 Uhr) im slowakischen Bratislava über den Leitzins für die Eurozone. Angesichts schwacher Aussichten für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft in etlichen Euro-Ländern wächst der Druck auf die Währungshüter, den historisch niedrigen Zinssatz von 0,75 Prozent noch weiter zu senken.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte im April Handlungsbereitschaft signalisiert: Die Zentralbank prüfe zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung der Eurozone. Niedrige Zinsen sollen der Wirtschaft Schub geben. Banken können sich bei der EZB derzeit günstig Geld besorgen, das sie in Form von Krediten weitergeben können.
Das primäre Mandat der Zentralbank ist es, stabile Preise zu gewährleisten. Die Teuerungsrate der Eurozone war im März so gering wie seit August 2010 nicht mehr. Mit 1,7 Prozent lag die Jahresteuerung deutlich unter der Zielmarke von knapp 2,0 Prozent, bei der die EZB Preisstabilität gewährleistet sieht. Dadurch haben die Notenbanker noch etwas Spielraum für eine geldpolitische Lockerung zum Anschieben der lahmen Wirtschaft.
(APA/AFP)