Barroso: "Krise ist nicht ein Ergebnis deutscher Politik"

European Commission President Barroso speaks during a news conference following his meeting with Slovakia's PM Fico in Brussels
European Commission President Barroso speaks during a news conference following his meeting with Slovakia's PM Fico in BrusselsREUTERS
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Der EU-Kommissionspräsident verteidigt Angela Merkel gegen Kritik aus Frankreich. Jeder solle vor seiner eigenen Tür kehren.

EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hat Deutschland ausdrücklich gegen Kritik aus Frankreich und südlichen Euro-Staaten verteidigt. "Es ist nicht Frau Merkels oder Deutschlands Schuld, was in Frankreich oder Portugal passiert", sagte Barroso in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" laut Vorausbericht. Jeder solle vor seiner eigenen Tür kehren.

"Diese Krise mit ihren Problemen ist nicht ein Ergebnis deutscher Politik oder Fehler der EU. Sie ist Ergebnis exzessiver Ausgabenpolitik, mangelnder Wettbewerbsfähigkeit und unverantwortlichen Handels auf den Finanzmärkten", betonte Barroso. Ausdrücklich lobte er die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie sei "eine der, wenn nicht die Führungspersönlichkeit auf europäischer Ebene, die am besten versteht, was gerade passiert"."

In den vergangenen Wochen hatten mehrere Regierungen von Euro-Krisenstaaten und auch die regierenden Sozialisten in Frankreich ein Ende des Sparkurses in der EU gefordert, für den vor allem Merkel verantwortlich gemacht wurde. Barroso war selbst ins Visier deutscher Kritik geraten, als er vor wenigen Tagen gesagt hatte, es sei ein Ende der Sparpolitik in Europa erreicht. Er betonte danach, die Äußerung sei aus dem Zusammenhang gerissen worden. Zahlreiche Koalitionspolitiker kritisieren die EU-Kommission aber für einen zu laschen Umgang mit Frankreich, das nun zwei Jahre mehr Zeit für das Erreichen seiner Defizitziele erhalten soll.

(APA/Reuters)

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