Geldregen über Griechenland

Geldregen ueber Griechenland
Geldregen ueber Griechenland(c) EPA (ORESTIS PANAGIOTOU)
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Griechenland bekommt Geld von den internationalen Geldgebern: Der IWF gibt eine Hilfstranche über 1,7 Mrd. Euro frei, die Banken werden mit 7,2 Mrd. Euro gestützt.

Athen/Red./Ag. Steht der Euro-Krisenstaat Griechenland vor der Wende? Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat am Wochenende eine weitere Hilfstranche über 1,7 Milliarden Euro für das hoch verschuldete Land freigegeben. Athen sei „auf gutem Wege“, das Defizit in den Griff zu bekommen, lobte IWF-Chefin Christine Lagarde, forderte gleichzeitig aber „entschiedene Schritte“ bei Reformen der Verwaltung und der Bekämpfung der Steuerhinterziehung ein. Der IWF beteiligt sich mit insgesamt 28 Milliarden Euro am 173 Milliarden Euro schweren zweiten Rettungspaket der internationalen Geldgeber.

Der Währungsfonds zeigte sich vor allem von den Fortschritten des Landes bei der Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit beeindruckt. Dennoch müssten die Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität und einer weiteren Liberalisierung der Wirtschaft weiterhin forciert werden.

EU erwartet 2014 Wachstum

Auch Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem ortete erste Signale für einen Aufschwung in der darbenden griechischen Wirtschaft. Im kommenden Jahr werde die Wirtschaftsleistung des Landes wieder leicht steigen, erwartet der Niederländer. Dem Ansinnen des Landes, die Fristen für die Sparziele sowie bei den Rückzahlungen der Hilfskredite zu strecken, wollte er am Wochenende nicht nachgeben. Darüber könne man 2014 sprechen, unter der Voraussetzung, dass die Griechen ihr Sparprogramm fortsetzten, sagte er bei einem Besuch in Athen.

Am Freitag hat Griechenland auch neue Hilfsgelder für seinen stark angeschlagenen Bankensektor erhalten. Wie der Rettungsfonds EFSF mitteilte, seien Athen 7,2 Milliarden Euro in Form variabel verzinslicher Anleihen zugeflossen. Mit den Wertpapieren, deren Laufzeit elf und zwölf Jahre beträgt, sollen die griechischen Banken saniert werden. Nach Angaben der EFSF sind bisher bereits 48,2 von versprochenen 50 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der Kreditinstitute nach Griechenland geflossen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.06.2013)

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