Athen bittet Berlin um Hilfe beim Schuldenabbau

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Beim Treffen mit Angela Merkel will der griechische Regierungschef Samaras über Erleichterungen sprechen, schreibt eine deutsche Zeitung.

Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras will nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Euro-Länder abermals bitten, Athen den Abbau seiner Schulden zu erleichtern. Bei seinem Treffen am Freitag mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin solle über Erleichterungen beim Schuldenabbau gesprochen werden. Athen hoffe auf niedrigere Zinsen oder längere Tilgungsfristen.

Das meldet die Zeitung in ihrer Freitagsausgabe. Merkel empfängt Samaras am Mittag im Kanzleramt. Durch die Finanz- und Schuldenkrise ist das Verhältnis zwischen Berlin und Athen in den vergangenen Jahren deutlich abgekühlt. Viele Griechen sehen die deutsche Bundesregierung als Hauptverantwortliche hinter den harten Sparauflagen der internationalen Geldgeber-Troika, denen in Griechenland unter anderem zehntausende Jobs im Staatsdienst und zahllose Sozialprogramme zum Opfer gefallen sind.

2014 soll Griechenlands BIP wieder wachsen

Nach Darstellung Athens wird die griechische Wirtschaft 2014 erstmals seit sechs Jahren wieder wachsen. Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Haushaltsentwurf plant die Regierung für kommendes Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent, im laufenden Jahr erwartet sie einen erneuten Einbruch um vier Prozent.

Doch der Budgetansatz muss höchstwahrscheinlich korrigiert werden, denn die Gläubiger-Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) moniert eine weiterhin klaffende Finanzierungslücke in Milliardenhöhe.

Schäuble: Reformweg fortsetzen

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hat Athen gewarnt, die Fortschritte bei der Sanierung der Staatsfinanzen zu verspielen. Schäuble sagte dem SWR: "Die Erfolge, die sich zeigen, auch in Griechenland, zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. (...) Und deswegen dürfen wir den Fehler nicht machen, dass wir, sobald sich erste Erfolge einstellen, in den Anstrengungen wieder nachlassen."

Die Fortschritte bei der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise, auch in Griechenland, müssten als Bestätigung gesehen werden, so Schäuble am Freitag. Schäuble sagte dem Sender SWR, die deutsche Regierung unternehme alles, um Griechenland auf seinem besonders anstrengenden Weg zu helfen. "Aber die Voraussetzung ist natürlich, dass Griechenland alle Verpflichtungen, die es auch im Rahmen der Hilfsprogramme übernommen hat, erfüllt."

>>> Artikel in der "Süddeutschen Zeitung"

(APA/AFP)

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