Griechenland hätte ohne Zinslast Milliarden-Überschuss

A Greek and an EU flag flutter in front of the temple of the Parthenon during the takeover ceremony of the six-month rotation of Greece's EU Presidency in Athens
A Greek and an EU flag flutter in front of the temple of the Parthenon during the takeover ceremony of the six-month rotation of Greece's EU Presidency in AthensREUTERS
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Die Bedinung für neue Eurohilfen - ein Überschuss im Primärhaushalt - ist erfüllt. "Das Schiff ist gerettet", so EU-Politiker Othmar Karas.

Das hoch verschuldete Griechenland hat nach den Worten von Ministerpräsident Antonis Samaras 2013 eine Milliarden-Überschuss im Staatsetat geschafft. "Nach den jüngsten Daten dürfte unser Primärhaushalt ein Plus von mehr als einer Milliarde Euro aufweisen", sagte Samaras am Donnerstag in Athen. Ein Überschuss im sogenannten Primärhaushalt - in dessen Berechnung die Kosten für den Schuldendienst nicht einfließen - ist Voraussetzung für neue Euro-Hilfen.

Auch die Konjunkturaussichten hellen sich ein wenig auf. Die Regierung rechnet 2014 mit einem Wachstum von 0,6 Prozent. Zuvor war das Bruttoinlandsprodukt sechs Jahre in Folge geschrumpft, was die Wirtschaftsleistung um ein Viertel einbrechen ließ. Die griechische Denkfabrik IOBE hält es für möglich, dass die Arbeitslosenquote auf 26 Prozent fallen könnte, nachdem sie 2013 auf 27,3 Prozent gestiegen war.

Karas: "Mussten Schiff mitten im Sturm reparieren"

Die Geldgeber-Troika habe in Griechenland zwar Fehler begangen, aber das Euro-Krisenlandes gerettet, meinte unterdessen ÖVP-Politiker Othmar Karas, der für das EU-Parlament die die Aktionen der Troika überprüft. "Wir waren gezwungen das Schiff mitten im Sturm zu reparieren." Der Sturm sei noch nicht vorbei. "Aber das Schiff haben wir gerettet", so Karas in einem Interview mit der griechischen Zeitung "Kathimerini".

Karas hatte vor einigen Tagen die Troika mit Vertretern der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) scharf kritisiert. Sie sei "ohne rechtliche Grundlage" geschaffen worden, hatte der ÖVP-Spitzenkandidat bei den EU-Wahlen bemängelt.

(APA)

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