Troika: Zypern bewältigt Krise besser als erwartet

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Zurückzuführen sei das auf einen konsequentes Sparkurs, verbunden mit einer weniger tiefen Rezession als ursprünglich befürchtet, bescheinigt die Troika.

Das Euro-Krisenland Zypern macht nach Ansicht der internationalen Geldgeber unerwartet gute Fortschritte bei der finanziellen Gesundung. Die Fachleute der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) bescheinigtem dem Land am Dienstag: "Das Zypern-Programm bleibt auf Kurs, wobei die finanzpolitischen Entwicklung besser ausfällt als erwartet".

Die Finanz-Ziele für das abgelaufene Jahr seien in einem bemerkenswerten Umfang erreicht worden. Zurückzuführen sei das auf ein konsequentes Haushaltsgebaren, verbunden mit einer weniger tiefen Rezession als ursprünglich befürchtet.

Anpassungen bei Preisen und Löhnen

Die Wirtschaftsleistung des Insel-Staates sackte zwar nach Schätzungen der Troika 2013 um etwa sechs Prozent ab, aber bei der letzten Prüfung hatten sie noch ein Minus von acht Prozent vorausgesagt. Insbesondere hätten sich der Tourismus und die professionellen Dienstleistungen als widerstandsfähig gezeigt. Auch der Finanzbereich zeige Stabilisierungszeichen. Zugleich passe sich die Wirtschaft flexibel den aktuellen Bedingungen an, die durch sinkende Preise und Löhne gekennzeichnet seien. Das wiederum komme dem Arbeitsmarkt zugute, auch wenn die Arbeitslosenzahlen hoch blieben.

Die Troika-Experten hatte Zypern Ende Jänner bis Anfang Februar besucht, um das Erreichen der vereinbarten Zielvorgaben für das Rettungsprogramm der Europäer und des IWF zu prüfen. Von einem positiven Gesamturteil hängt die Freigabe von 150 Mio. Euro Hilfsgeldern des Euro-Schutzschirms ESM und von 86 Mio. Euro des IWF ab.

Ungeachtet der relativ günstigen Entwicklung muss sich Zypern laut Troika 2014 aber auf ein weiteres Rezessionsjahr einstellen. Die Wirtschaftsleistung dürfte nochmals um 4,8 Prozent sinken, sagte sie voraus. Eine Rückkehr in die Wachstumszone erwartet die Troika 2015 mit einem Zuwachs von rund ein Prozent. Allerdings lauerten auf dem Weg dorthin noch viele Gefahren, hieß es.

(APA/Reuters)


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