Mitterlehner: "Inselverkauf nicht problemlösend"

Mitterlehner Inselverkauf nicht problemloesend
Mitterlehner Inselverkauf nicht problemloesend(c) APA (Herbert Pfarrhofer)
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Wirtschaftsminister Mitterlehner widerspricht Wirtschaftskammer-Chef Leitl. Dieser hatte einen Verkauf von griechischen Inseln ins Spiel gebracht.

VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hofft, dass ein "Totalverlust" bei dem vor dem Bankrott stehenden Griechenland vermieden werden kann. Am Rande des EU-Energieministerrats am Dienstag in Brüssel sagte Mitterlehner zum Vorschlag seines Parteifreunds Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl, Griechenland sollte kleinere unbewohnte Inseln verkaufen, dies sei "nicht wirklich problemlösend".

Angesprochen auf die am morgigen Mittwoch stattfindende Eurogruppe der Finanzminister zeigte sich Mitterlehner zuversichtlich, dass das nächste Hilfsprogramm für Athen beschlossen wird. Die Entscheidung des griechischen Parlaments vom vergangenen Sonntag, das harte Sparpaket anzunehmen, sei eine "gute Grundlage für die Entscheidung der Finanzminister morgen". Allerdings seien damit "die Schwierigkeiten noch nicht endgültig geklärt".

Griechen noch rettbar? Das ist die Kernfrage

Das Hauptproblem für Griechenland sei: "Wie kann man aus einer demotivierten und spannungsgeladenen Stimmung heraus tatsächlich wieder Wachstum erreichen?" Dorthin werde der Fokus in der Zukunft gehen müssen, "indem man den Griechen langsam wieder Perspektiven aufzeigt, die nach vorn gehen und nicht nur jeweils weitere Einschnitte und Sparmaßnahmen" diskutiere. "Das ist mittlerweile bei der Bevölkerung angekommen und sehr stark spürbar", wobei Mitterlehner meinte, dass in Griechenland schon Versorgungsprobleme bestehen.

Gefragt, ob Griechenland überhaupt noch rettbar sei oder die Pleite nur mehr aufgeschoben werde, sagte der Minister: "Das ist die Kernfrage. Da gibt es die und die Meinung. Das ist eine schwierige Situation, die sich in den nächsten Wochen entscheiden wird, in welche Richtung die Krisenbewältigung kommt. Wir hoffen, dass das nicht in einen Totalverlust mündet, weil das auch für uns nicht einfach wäre." Die Linie der EU sei, dass mit dem Schuldenreduktion in Richtung 120 Prozent Griechenland in der Eurozone verbleibe und eine klare Zukunftsperspektive habe.

Österreich will helfen

Österreich bringe jedenfalls sein Fachwissen ein, auch was Betriebsgründungen und duale Ausbildungen beim Aufbau der griechischen Wirtschaft angehe. Bei der Kreditfinanzierung im Hotelbereich beispielsweise könne aws - Austria Wirtschaftsservice - Unterstützung geben. Auch die EU biete Finanzierungsprogramme an, die über den Regionalbereich realisiert werden sollen.

Dorthin müsse auch die Konzentration der Griechen selbst hingehen, statt ständig nur zu protestieren. "Weil das schon ein Problem ist. Da wird natürlich der Eindruck erweckt, man verspricht etwas, sichert etwas zu und setzt Maßnahmen, die nicht in der entsprechenden Kontinuität und Konsequenz umgesetzt werden", so Mitterlehner.

(APA)

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