Pimco-Chef: "Gestärkte Euro-Zone nach Krise möglich"

Pimco-Chef Mohamed El-Erian hält eine gestärkte Eurozone für wahrscheinlich
Pimco-Chef Mohamed El-Erian hält eine gestärkte Eurozone für wahrscheinlich(c) REUTERS (Fred Prouser)
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Die Politik müsse jedoch die von den Notenbanken aufgebauten Brücken nützen. Eine Vergemeinschaftung der Schulden hält El-Erian für sinnvoll.

Der weltgrößte Anleihenhändler Pimco hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Euro-Staaten die Schuldenkrise überwinden. "Die gestärkte Euro-Zone ist wahrscheinlicher als eine fragmentierte", sagte Pimco-Chef Mohamed El-Erian der "Financial Times Deutschland". Voraussetzung sei jedoch, dass die Politik ihre Erstarrung überwinde und handle. Die Notenbanken hätten mit ihren Maßnahmen Brücken gebaut. "Aber diese muss die Politik nun nutzen, sonst enden sie im Nirgendwo", sagte El-Erian. Er schlug eine europäische Solidaritätsabgabe nach deutschem Vorbild vor. "Man könnte eine Art Solidaritätsabgabe einführen und sagen: Wir, die Deutschen, wir, die Niederländer, wir, die Finnen, zahlen diese Abgabe", sagte El-Erian im Interview. Darauf könnten weitere Schritte wie eine Vergemeinschaftung von Schulden über Eurobonds folgen.

Zweifel einiger Investoren an der Standhaftigkeit Frankreichs teilt Pimco nicht. "Wir glauben nicht, dass Frankreich ins Zentrum der Euro-Krise rutscht", sagte El-Erian. Länder wie Frankreich hätten keine akuten Probleme, sollten über die Zeit aber Strukturreformen angehen, die Länder wie Deutschland bereits hinter sich hätten. "Dafür haben sie aber noch Zeit." Die Zukunft der Euro-Zone entscheide sich in der Gruppe mit Staaten wie Italien und Spanien, die zwar kein ernstes Solvenzproblem wie etwa das kleinere Griechenland hätten, aber ein Wachstumsproblem.

Pimco verwaltet Vermögen im Wert von 1,36 Billionen Dollar (Eine Billion Euro) und ist eine weitgehend autonome Tochter des Münchener Allianz-Konzerns.

(APA/Ag.)


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