Die Finanzministerin mutmaßte, dass Italien den Rettungsschirm brauchen würde. Das sei "vollkommen unangemessen", sagt Italiens Premier Monti.
Der italienische Premier Mario Monti klopft Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) auf die Finger, die es am Montagabend nicht ausgeschlossen hatte, dass auch Italien internationale Hilfe benötigen wird. "Ich halte es für vollkommen unangemessen, dass eine Ministerin eines EU-Mitgliedstaates die Lage eines anderen EU-Mitgliedstaates kommentiert. Daher verzichte ich auf jegliche Kommentare", sagte Monti am Dienstag auf Anfrage von Journalisten, die ihn um eine Reaktion auf Fekters Äußerung baten.
Fekter hatte am Montagabend nicht ausgeschlossen, dass auch Italien internationale Hilfe benötigen wird. "Es kann sein, dass es auch da zu Hilfsunterstützungen kommen kann", meinte die Ressortchefin in der "ZiB2" angesichts der hohen Zinsen, die Rom für seine Anleihen anbieten muss. Dass Italien komplett vom Euro-Rettungsschirm aufgefangen wird, sei laut Fekter vermutlich nicht leistbar. Italien müsse sich selbst aus dem Dilemma des hohen Defizits herausbringen.
Am Dienstag war Fekter dann zurückgerudert: Es gebe "keine Anzeichen", dass Italien einen Antrag auf Finanzhilfen seiner europäischen Partner stellt. Die österreichische Finanzministerin betonte heute, Italien sei eine starke Volkswirtschaft. Der Staat erhalte Geld am Kapitalmarkt, wiewohl zu "sehr sehr hohen Zinsen". Dies, so Fekter, müsse man sich sehr genau anschauen. Würde Italien Hilfen beantragen, werde man helfen. Es gibt aber derzeit keinen Antrag.
(APA)