Athen als Schwellenmarkt

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Symbolbild(c) AP (Lefteris Pitarakis)
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Die Börse in der griechischen Hauptstadt wird vom Indexanbieter MSCI auf eine Neueinstufung als Schwellenland geprüft. Es wäre das erste Mitglied der Europäischen Union, das auf diesen Status zurückfallen würde.

New York/Bloomberg. Der griechische Aktienmarkt wird von dem Indexanbieter MSCI auf eine Neueinstufung als Schwellenland geprüft. Es wäre das erste EU-Mitglied, das auf diesen Status zurückfallen würde. Der „MSCI Greece Index“, der nur zwei Unternehmen enthält, entspreche „nicht mehr den Größenanforderungen an entwickelte Märkte“, teilte MSCI mit. Sollten die Aktienbewertungen weiter fallen, könnte die Berechnung des Index auch eingestellt werden.

Das Börsenbarometer hat in den vergangenen fünf Jahren 93 Prozent seines Werts eingebüßt. Die beiden Unternehmen werden im Schnitt zum Achtfachen der geschätzten Gewinne gehandelt, was einem Abschlag von 34 Prozent gegenüber dem weltweiten Index MSCI World entspricht.
„Der Markt hat sein Urteil zu griechischen Aktien bereits gefällt“, sagt Michael Shaoul, Chef des Vermögensverwalters Marketfield Asset Management. MSCI beuge sich nur dem Unvermeidlichen. „In gewisser Weise brauchen sie eine neue Kategorie für gestrauchelte Industrienationen.“

Die Gewichtung des MSCI Greece im MSCI World ist im Mai auf 0,03 Prozent gesunken, verglichen mit 0,16 Prozent im Mai 2010. Der Indexanbieter hatte Griechenland erst 2001 auf den Status als Industrieland hochgestuft. Eine Herabstufung könnte dazu führen, dass Investoren die Aktien des Landes noch mehr meiden.


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