Staatsdefizit Irlands 2008 verdreifacht

irland defizit
irland defizit(c) EPA (Aidan Crawley)
  • Drucken

Das einstige Armenhaus Europas hat in wenigen Jahren einen rasanten Aufstieg hingelegt, doch die Fnanzkrise macht Irland enorm zu schaffen. Das irische Defizit hat sich wegen der Finanzkrise in den ersten zehn Monaten des Jahres fast verdreifacht.

Die Haushaltsbilanz Irlands weist für Ende Oktober ein Minus von elf Mrd. Euro aus. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es noch 3,9 Mrd. Euro.

Wie diese Zahlen des Finanzministeriums verdeutlichen, ist dies fast eine Verdreifachung innerhalb von zehn Monaten.

Keine Wende absehbar

Eine Besserung für den Inselstaat ist offenbar nicht in Sicht: Die Europäische Kommission rechnet in diesem Jahr mit einem irischen Defizit von 5,5 Prozent, im kommenden mit 6,8 Prozent und 2010 mit 7,2 Prozent.

Weil die Euroländer sich gemäß den Maastricht-Kriterien verpflichtet haben, beim Haushaltsdefizit unter drei Prozent des BIP zu bleiben, hat Brüssel nun gegen Irland ein Disziplinarverfahren angekündigt.

Vom Armenhaus zum "Keltischen Tiger"

Die Ursache dieser Entwicklung ist auch hier die Finanzkrise. Das einstige Armenhaus der Europäischen Gemeinschaft hat in den vergangenen Jahren durch Hilfen aus Brüssel und eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik ein rasantes Wachstum hingelegt und zählt in der Gegenwart zu einem der reichsten Staaten der EU und weltweit.

Krise lässt Einnahmen einbrechen

Allerdings gehört die Republik wie auch Großbritannien und Spanien zu den EU-Ländern, die am stärksten von der Finanzkrise betroffen sind. Aufgrund des aktuellen Konjunkturabschwungs sind die irischen Steuereinnahmen eingebrochen.

Bis Oktober flossen der Statistik zufolge 31,5 Mrd. Euro in die Kassen des Staates. Das waren 3,4 Mrd. Euro weniger als im Vorjahreszeitraum und 4,3 Mrd. Euro weniger als erwartet. Die Erträge aus der Kapitalsteuer und der Mehrwertsteuer gingen ebenfalls deutlich zurück.

(Ag./mar)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.