Island droht Inflation von mehr als 20 Prozent

(c) AP (Virginia Mayo)
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Düstere Prognosen der isländischen Zentralbank: Die Inflation ist kaum zu stoppen, die Arbeitslosigkeit könnte Ende 2009 bei 10 Prozent liegen.

Ein düsteres Bild zeichnet die isländische Zentralbank von den mittel- und langfristigen Wirtschaftsaussichten der Nordatlantikinsel. Anfang 2009 könne die Inflation auf über 20 Prozent steigen. Die Arbeitslosigkeit wird weiter zunehmen und könnte Ende nächsten Jahres bei 10 Prozent liegen, schreibt die Zentralbank in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monetary Bulletin.

20 Prozent Inflation wahrscheinlich

Die negative Auswirkung des massiven Wertverlusts der isländischen Krone im Gefolge der internationalen Finanzkrise war bereits im Oktober zu spüren, als die 12-Monats-Inflationsrate 15,9 Prozent erreichte. Die Zentralbanker erwarten einen Anstieg auf über 20 Prozent innerhalb weniger Monate.

Die Prognose der Inflationsrate sei aber extrem unsicher und werde zum großen Teil von der Kursentwicklung der Krone bestimmt, die für den Verlauf der Rezession mitentscheidend sei. "Es ist eindeutig, dass die Entwicklung des Wechselkurses maßgeblichen Einfluss auf die Tiefe und Dauer der Rezession haben wird", schreibt die Zentralbank.

Die Wirtschaft werde lange brauchen, um sich wieder vollständig zu erholen. Wie schnell dieser Prozess letztlich vonstatten gehe, hänge in erster Linie davon ab, wie lange es dauere die Krone zu stabilisieren. Auch ausländische Direktinvestitionen seien wichtig. Die Zentralbank werde sich daher auf die Stabilisierung des Wechselkurses konzentrieren.

Leitzins bleibt bei 18 Prozent

Die Zentralbank hat am Donnerstag entschieden, den Leitzins unverändert bei 18 Prozent zu belassen. Vor einer Woche hatte sie den Zinssatz um 6 Prozentpunkte auf 18 Prozent erhöht.

(APA)

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