Nach Massenschlägerei: Foxconn-Werk öffnet wieder

Nach Massenschlaegerei FoxconnWerk oeffnet
Nach Massenschlaegerei FoxconnWerk oeffnet(c) Reuters (Stringer)
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Die Fabrik des Apple-Zulieferers war am Montag geschlossen worden. Für Foxconn arbeiten in China rund eine Million Menschen.

Einen Tag nach der Massenschlägerei in einem chinesischen Werk des Apple-Zulieferers Foxconn hat die Fabrik wieder geöffnet. Dies teilte ein Manager des Werks in Taiyuan im Norden Chinas am Dienstag mit. Die Fabrik war am Montag geschlossen worden, nachdem nach Angaben des Elektronikkonzerns mit Sitz in Taiwan ein "persönlicher Streit" zwischen mehreren Arbeitern am Sonntag in eine Massenschlägerei mit 2000 Beteiligten gemündet sei. Dabei seien 40 Männer verletzt worden. Rund 5000 Polizisten waren mehrere Stunden im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Arbeitsbedingungen immer wieder in der Kritik

In der Fabrik in Taiyuan arbeiten 79.000 Menschen, sie produzieren unter anderem elektronische Bauteile für Autos und Bauteile für Unterhaltungselektronik. Foxconn ist der weltweit größte Hersteller von Computerteilen und baut unter anderem Geräte für Apple, Sony und Nokia. Das Unternehmen beschäftigt rund eine Million Arbeiter in China, die meisten von ihnen in Shenzhen an der Grenze zu Hongkong.

Foxconn geriet in der Vergangenheit aufgrund seiner harten Arbeitsbedingungen immer wieder in die Kritik. Nach Angaben von Arbeitsrechtsexperten hat sich die Lage in China aber verbessert. Neue Prüfungen hätten ergeben, dass Foxconn zugesagte Änderungen tatsächlich umgesetzt habe und sogar vor seinem Plan liege, teilte die Nichtregierungsorganisation Fair Labor Association (FLA) kürzlich mit. Der weltweit größte Elektronikkonzern senkte demnach unter anderem die Arbeitszeit seiner Beschäftigten.

Foxconn und Serien-Selbstmorde

Foxconn machte nach einer Reihe von Selbstmorden in seinen Werke in China seit 2010 Schlagzeilen. Der Konzern fertigt viele Produkte für Apple sowie für eine ganze Reihe anderer großer westlicher Marken. Im Februar und März hatten Experten der FLA mit Einverständnis von Apple die Arbeitsbedingungen bei Foxconn in China untersucht und dabei nach eigenen Angaben 35.000 Beschäftigte befragt. Die Organisation monierte daraufhin unter anderem zu lange Arbeitszeiten sowie eine mangelnden Gesundheitsschutz. Foxconn gelobte Besserung.

Im Juni und Juli besuchten die FLA-Experten erneut Foxconn-Fabriken in China. "Unsere Überprüfung hat bestätigt, dass die notwendigen Veränderungen, unter anderem Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen, unternommen worden sind", erklärte die Organisation. Unter anderem sei die Arbeitszeit der Beschäftigten auf unter 60 Stunden pro Woche gesenkt worden. Bis Juli 2013 sollen demnach die gesetzlichen Vorgabe in China eingehalten werden: maximal 40 Wochenstunden zuzüglich neun Überstunden pro Woche.

(APA/AFP)

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