China rechnet mit 7,5 Prozent Wachstum

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China rechnet mit 7,5 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Handelsminister Deming sieht die nächsten Monate "vergleichsweise düster", obwohl die Exporte im Oktober stärker anstiegen.

In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gebe es zunehmend "Zeichen der Stabilisierung", sagte der Vorsitzende der mächtigen Reform- und Entwicklungskommission (NDRC), Zhang Ping, am Samstag auf einer Pressekonferenz am Rande des Parteitages der chinesischen Kommunisten in Peking. Im dritten Quartal dieses Jahres war das Wachstum mit 7,4 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2009 nach Ausbruch der globalen Finanzkrise gefallen.

Trotz einer leichten Erholung der Exporte im Oktober wird China seine Außenhandelsziele für dieses Jahr aber nicht erreichen. Auch die Aussichten für die nächsten Monate seien "vergleichsweise düster", sagte Handelsminister Chen Deming. Die Exporte stiegen im Oktober etwas stärker als erwartet um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, während die Importe weiter schwach nur mit 2,4 Prozent zulegten.

Nach weiteren Angaben des Statistikamtes in Peking wuchs der Außenhandel in den ersten zehn Monaten des Jahres nur um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das erklärte Ziel der Regierung, nach 22,5 Prozent Zuwachs im Vorjahr in diesem Jahr zumindest zehn Prozent zu erreichen, kann damit nicht mehr erreicht werden.

Schwache Nachfrage

Der Handelsminister sagte, der Außenhandel leide unter der schwachen Nachfrage wegen der globalen Wirtschaftsprobleme, den wachsenden Produktionskosten in China selbst und dem zunehmenden Handelsprotektionismus. Im nächsten Jahr werde es weiter "viele Schwierigkeiten" geben, sagte Chen Deming mit Blick auf die Schuldenkrise in Europa und die Haushaltsprobleme in den USA.

Im März hatte die Regierung ein Wachstumsziel von 7,5 Prozent vorgegeben. Es war das erste Mal seit acht Jahren, dass weniger als acht Prozent angepeilt worden waren. In der Vergangenheit wurde die gewöhnlich sehr vorsichtig formulierte Vorgabe meist deutlich um ein oder zwei Prozentpunkte übertroffen.

Sieben Prozent klingen in Industrieländern viel, sind in einem Schwellenland wie China wegen des großen Nachholbedarfs aber notwendig, um ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen und Entwicklungsprobleme zu lösen. Experten sehen die kritische Schwelle bei sechs oder sieben Prozent.

(APA/dpa/Reuters)

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