Deutschland will EADS-Aktien von Frankreich kaufen

Fusion von EADS mit BAE gescheitert
Fusion von EADS mit BAE gescheitertdapd
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Künftig könnten Berlin und Paris jeweils zwölf Prozent an dem Luft- und Raumfahrtkonzern halten. Deutschland kauft nun ein Aktienpaket von 3 %.

Deutschland will einem Zeitungsbericht zufolge im Zuge der anstehenden Änderungen im Aktionärskreis des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS direkt Aktien vom französischen Staat kaufen. Das "Handelsblatt" berichtete am Freitag unter Berufung auf deutsche Regierungskreise, beide Regierungen hätten sich auf ein Modell verständigt, nach dem nunmehr die deutsche Staatsbank KfW ein Aktienpaket von drei Prozent von Frankreich übernehmen soll.

7,5 % von deutscher Investorengruppe

Damit würde Frankreich seinen Anteil auf zwölf Prozent reduzieren. Die deutsche Regierung habe der KfW bereits einen entsprechenden Auftrag erteilt. Zusätzlich würde der Bund 7,5 Prozent kaufen, die derzeit bei einer vorwiegend deutschen Investorengruppe (Dedalus) liegen, hieß es in dem Pressebericht.

Eine Folge dieses neuen Modells wäre, dass der Bund nur noch etwa 1,5 Prozent vom deutschen EADS-Großaktionär Daimler erwerben würde. Daimler will schon seit längerem die Hälfte seiner 15-prozentigen Kapitalbeteiligung an EADS verkaufen und verhandelt seit Monaten mit dem Bund über eine solche Transaktion. Wenn der Bund dem Autokonzern weniger Aktien abkaufen würde, könnte Daimler ein größeres Paket frei am Markt verkaufen.

Deutsch-französische Balance

Vor wenigen Tagen war bekanntgeworden, dass Deutschland und Frankreich inzwischen darüber diskutierten, künftig jeweils zwölf Prozent an EADS zu halten. Damit bliebe die deutsch-französische Balance im Aktionärskreis erhalten. Derzeit ist der französische Staat mit 15 Prozent an der Airbus-Mutter beteiligt, während der deutsche Staat - abgesehen von einem Splitteranteil bei der KfW - noch nicht im Aktionärskreis sitzt. Insgesamt halten deutsche und französische Großaktionäre derzeit 22,5 Prozent an EADS, gut fünf Prozent liegen beim spanischen Staat.

(APA/Reuters)

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