Frankreich: Einigung im Streit um Arcelor-Werk

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Die Regierung habe sich gegen eine vorübergehende Verstaatlichung entschieden. 600 Arbeitsplätze sind vorerst gerettet.

Die französische Regierung hat eine Einigung mit ArcelorMittal über die Zukunft eines Stahlwerkes bekanntgeben, die alle Arbeitsplätze erhalten soll. Der Konzern werde in den kommenden fünf Jahren 180 Millionen Euro in die zwei Florange-Hochöfen im Nordosten des Landes investieren, sagte Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault am Freitagabend. Angesichts der schwachen Stahlnachfrage in Europa werde das Werk allerdings zunächst nicht wieder angefahren. "Die Regierung hat sich gegen den Plan einer vorübergehenden Verstaatlichung entschieden", erklärte er. Arcelor hatte die Fabrik ursprünglich am 1. Dezember schließen wollen.

Der Streit um den Erhalt des Stahlwerks in Florange, in dem 600 Arbeiter tätig sind, ist zum Sinnbild von Präsident Francois Hollandes Kampf gegen eine Entlassungswelle in der französischen Wirtschaft geworden. Hollande steht wegen der hohen Arbeitslosigkeit unter Druck. Im Wahlkampf hatte er die Anlage besucht, die in der an Deutschland grenzenden, traditionell von der Stahlindustrie geprägten Region Lothringen liegt.

(APA/Reuters)

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