US-Arbeitslosenquote sinkt überraschend auf 7,7 Prozent

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Arbeitsmarkt-Experten waren wegen der Folgen des Sturms "Sandy" von einem leichten Anstieg der Quote auf acht Prozent ausgegangen.

Gute Nachrichten für Obama. Der letzte Arbeitsmarktbericht in diesem Jahr und erste nach seiner Wiederwahl zeigt einen positiven Trend. Aber die drohende Fiskalklippe zum Jahresanfang sorgt für Unsicherheit. Die US-Arbeitslosenquote in den USA ist im November überraschend auf 7,7 Prozent gefallen, den niedrigsten Stand seit Dezember 2008. Das teilte das Arbeitsministerium in Washington am Freitag mit. Demnach wurden 146.000 neue Jobs geschaffen, fast doppelt so viele wie von Experten erwartet. Im Oktober hatte die Quote bei 7,9 Prozent gelegen, nach 7,8 Prozent im September. Nach revidierten Berechnungen kamen 138.000 Jobs hinzu.

Dagegen ist die Stimmung der US-Konsumenten Anfang Dezember überraschend eingebrochen. Der Index für das Verbrauchervertrauen fiel nach vorläufigen Berechnungen auf 74,5 Zähler von 82,7 Punkten, teilten Thomson Reuters und die Universität Michigan am Freitag zu ihrer Umfrage mit. Das ist das niedrigste Niveau seit August. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich mit einem leichten Rückgang auf 82,4 Punkten gerechnet. Der von Anlegern stark beachtete Index gilt als wichtiges Konjunkturbarometer, das die Stimmung und das Kaufverhalten der US-Verbraucher im Voraus anzeigt. Die Konsumausgaben machen rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung der USA aus.

Fiskal-Klippe entscheidend

Experten waren für November von einem leichten Anstieg der Quote auf acht Prozent ausgegangen. So hatten sie erwartet, dass der Sturm "Sandy" im Oktober auf den Arbeitsmarkt durchschlägt. Er wirkte sich dem Arbeitsministerium zufolge aber anscheinend kaum aus.
 "Wir machen Fortschritte", zitierte die Wirtschaftsagentur Bloomberg Michael Gapen, Volkswirtschaftler bei Barclays Plc. "Wir erwarten, dass wir in Sachen Neueinstellungen zu einem Tempo zurückkehren, das nahelegt, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen."

Allerdings sind sich Experten darin einig, dass die weitere kurz-und mittelfristige Entwicklung davon abhängt, ob die sogenannte Fiskalklippe in den USA abgewendet wird. Das ist eine Kombination von Steuererhöhungen und massiven Ausgabenkürzungen, die zum Jahresbeginn anrollen, wenn sich der Kongress nicht auf ein Sparprogramm zum Defizitabbau einigt. Die Verhandlungen über ein Sparprogramm in Washington treten zurzeit auf der Stelle. Hauptstreitpunkt sind Steuererhöhungen für die Reichen.

(APA/dpa)

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