Die FAA ermittelt wegen gehäufter Probleme beim Boeing-Dreamliner. Der Schwerpunkt der Untersuchung werde auf der Elektronik liegen. Man halte die Maschine aber grundsätzlich für sicher.
Tokio/Washington/Ag. Nach der jüngsten Pannenserie bei Flugzeugen vom Typ Boeing 787 (Dreamliner) hat die US-Luftfahrtbehörde FAA eine umfassende Überprüfung angeordnet. Man halte die Maschine aber grundsätzlich für sicher.
Der Schwerpunkt der Untersuchung werde auf der Elektronik liegen, kündigte der neue Chef der Federal Aviation Administration (FAA), Michael Huerta, am Freitag an. „Das Flugzeug ist nach unserer Einschätzung sicher“, sagte er im Beisein von US-Verkehrsminister Ray LaHood in Washington. Boeing erklärte, man begrüße die Überprüfung und sei vom Design wie auch der Herstellung der 787 überzeugt.
Fast täglich machten diese Woche Pannen beim Dreamliner Schlagzeilen. Die Probleme reichten von Schwierigkeiten mit Bremsen bis hin zu einem Brand an Bord eines leeren Flugzeugs. Am Freitag meldete die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways zwei neue Schwierigkeiten: einen Riss im Cockpit-Fenster sowie ein Ölleck im Triebwerk.
Gefährliche Batterien
Ein Boeing-Sprecher meinte, ein Riss komme auch in anderen Flugzeugen immer wieder vor. Dies sei kein Zeichen für grundlegende Schwierigkeiten.
Am Donnerstag hat Boeing-Chefingenieur Mike Sinnett öffentlich das nach Listenpreis 200 Millionen Dollar teure Vorzeigemodell des Konzerns verteidigt. Sinnett betonte, das Flugzeug sei absolut sicher. Er räumte aber ein, dass die eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien bei Überhitzung Feuer fangen könnten und nur schwer zu löschen seien. Trotzdem seien sie die richtige Wahl gewesen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.01.2013)