Der Wechselkurs des Euro sei "gefährlich" hoch, sagte der Eurogruppenchef. Nowotny und der deutsche Wirtschaftsminister Rösler sind anderer Meinung.
Der scheidende Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker sieht den Euro als deutlich überbewertet an. "Der Wechselkurs des Euro ist gefährlich hoch", sagte Juncker bei einem Geschäftstreffen am Dienstag in Luxemburg. Weitere Äußerungen machte er nicht. Der Euro hat in diesem Jahr bislang 0,7 Prozent zum Dollar und drei Prozent zum Yen zugelegt. Im vierten Quartal 2012 war die europäische Gemeinschaftswährung um knapp drei Prozent zum Greenback und mehr als 14 Prozent zum Yen gestiegen.
Die Juncker-Aussage löste euch entsprechende Reaktionen aus. Notenbankgouverneur und EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sagte, ihm bereiten die jüngsten Kursanstiege des Euro keine großen Sorgen. "Ich sehe keine Perspektive für einen langfristigen Trend in diese Richtung", meinte Nowotny am Rande der Euromoney-Konferenz. Die europäische Währung befindet sich nach Ansicht von Nowotny "mehr oder weniger in einer Gleichgewichtssituation".
Auch das deutsche Wirtschaftsministerium hat der Einschätzung des scheidenden Eurogruppen-Chefs Juncker widersprochen, der Euro sei überbewertet. "Das sehen wir absolut nicht so", sagte Ressortchef Philipp Rösler am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts. Von einer Überbewertung der europäischen Gemeinschaftswährung könne nicht gesprochen werden.
(APA/Reuters)