Österreich verhandelt derzeit ein Steuerabkommen mit Liechtenstein, der Fiskus schätzt die Einnahmen nach dem Abschluss auf 700 Millionen Euro.
Durch ein derzeit verhandeltes Steuerabkommen von Österreich mit Liechtenstein sollen die Schwarzgelder von Österreichern in dem Fürstentum besteuert werden. Ende 2011 gab es 32.532 Stiftungen in Liechtenstein, rund ein Sechstel davon, also etwa 5400, dürften laut Schätzungen aus Wien auf Österreicher entfallen, so der "Standard". Schätzungen auf Einnahmen für den Fiskus von bis zu 700 Millionen Euro liegen laut dem Geschäftsführer der liechtensteinischen Treuhändervereinigung Clemens Laternser "viel zu hoch", genau sagen könne das aber niemand.
Angaben über die Höhe des Schwarzgeldvermögens in Liechtensteinischen Stiftungen gibt es offiziell keine. In Vaduz wird in einem Öffentlichkeitsregister nur dokumentiert, dass eine Stiftung gegründet wurde. Über das Stiftungsvermögen beziehungsweise den Begünstigten weiß immer nur der jeweilige Stiftungsrat Bescheid.
Zwei der Stiftungen in Liechtenstein gehören übrigens Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, nämlich "Silverland" und "Waterland". Diese haben wiederum Tochtergesellschaften auf den Britischen Jungferninseln und auf Zypern.
Bei den Steuersätzen im geplanten Abkommen Wien-Vaduz werde man sich wohl weitgehend an die Schweizer Vorlage halten, erwartet Laternser im Gespräch mit dem "Standard". Schwarzgelder von Österreichern in der Schweiz werden pauschal und einmalig mit 15 bis 38 Prozent besteuert. In Kraft treten würde das Abkommen mit Liechtenstein wohl erst mit 1. Jänner 2014. Vorher müssten noch Gesetze für die technische Umsetzung beschlossen werden.
(APA)