Inflation befürchtet: Fed-Mitglied kritisiert US-Anleihekäufe

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2014 könnten die USA von einer stärkeren Inflation überrascht werden, meint Notenbanker Jeff Lacker. Er fordert ein schnelles Ende der Anleihekäufe.

In der US-Notenbank macht man sich zunehmend Sorgen über die Folgen des Gelddruckens: Jeff Lacker, Mitglied im geldpolitischen Ausschuss der Fed, fordert jetzt ein schnelles Ende der Anleihekäufe. "Wir sollten sie eher früher als später stoppen. Aus meiner Sicht sind die Risiken aus den Käufen seit Anfang 2012 höher als die damit erzielten Vorteile", sagte er im Interview mit dem "Handelsblatt". Lacker befürchtet, dass die Fed im Jahr 2014 von einer stärkeren Inflation überrascht werden könnte. "Meine Sorge ist, dass wir zu spät und nicht schnell genug reagieren könnten", erklärte. er.

Die US-Notenbank hatte auf die Finanzkrise 2008 mit einer Senkung der Leitzinsen auf nahe null Prozent reagiert. Zusätzlich kauf sie Staatsanleihen ("Quantitative Easing"). Mitte Dezember hatte Fed-Chef Ben Bernanke beschlossen, die Notenpresse noch schneller drucken zu lassen. Seit Jahresbeginn kauft die Fed monatlich für 45 Milliarden Dollar Staatsanleihen.

Lacker war im Vorjahr der einzige, der konsequent gegen die lockere Geldpolitik der US-Notenbank gestimmt hatte. Doch mittlerweile gibt es mehr Stimmen gegen das aktuelle Anleihenkaufprogramm. So waren im Dezember einige Ausschussmitglieder der Meinung, man könne das neuste Programm deutlich vor Ende 2013 verlangsamen oder gänzlich stoppen ("Die Presse" berichtete).

(Red.)

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