EU-Staaten wollen Boni von Bankmanagern begrenzen

Boni Bankmanager sollen begrenzt
Boni Bankmanager sollen begrenzt(c) Arnd Wiegmann
  • Drucken

Prämien, die das Fixgehalt überschreiten, sollen verboten werden. Die Vorschläge der irischen Ratspräsidentschaft könnten Anfang 2014 greifen.

Die EU-Staaten erwägen als Konsequenz aus der Finanzkrise eine Begrenzung von Bonuszahlungen an Bankmanager. Vorgeschlagen wird etwa, Prämien zu verbieten, die das eigentliche Gehalt übersteigen, wie aus einem internen Papier hervorgeht, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Allerdings wären demnach mit Zustimmung der Aktionäre Boni möglich, die das Gehalt um das Zweifache übertreffen. Die Vorschläge kommen von Irland, das zurzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Sollten sie angenommen werden, könnten die neuen Regeln bereits Anfang des kommenden Jahres greifen. Es wäre in der EU das erste Mal, dass es für Bonuszahlungen eine absolute Grenze gibt.

Seit Beginn der Krise sind viele Banken dazu übergegangen, die Boni eines Jahres über einen Zeitraum von mehreren Jahren auszuzahlen. Dabei steht vor allem die Nachhaltigkeit eines Geschäfts auf dem Prüfstand. Erst wenn dieses erfolgreich ist, wird die volle Bonussumme zur Auszahlung freigegeben. Damit soll verhindert werden, dass die Manager kurzfristig hohe Risiken eingehen. Denn dann droht die Sperre der Auszahlung des Bonus.

Widerstand Großbritanniens

Irische Diplomaten wollen die Vorschläge am Donnerstag auf einem Botschaftertreffen erläutern. Für eine Umsetzung müsste Großbritannien seinen Widerstand aufgeben. Die Regierung in London ist gegen eine Begrenzung, würde aber mehr Mitspracherechte für Aktionäre akzeptieren. Für Großbritannien ist der Finanzplatz London besonders wichtig.

Die neuen Regeln sollen im Rahmen des Basel-III-Abkommens für Banken erlassen werden. Ziel ist, eine Wiederholung der Finanzkrise zu verhindern. Eigentlich sollte Basel III Anfang dieses Jahres umgesetzt werden. Nun ist der Start für den 01. Januar 2014 vorgesehen.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.