Russische Sberbank droht Volksbank mit einer Klage

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Die russische Sberbank prüft Schadenersatzforderungen an das österreichische Volksbanken-Spitzeninstitut ÖVAG. Bei einem Rechtsstreit kommt möglicherweise der Steuerzahler zum Handkuss.

Wien/Höll. Die russische Sberbank prüft Schadenersatzforderungen an das österreichische Volksbanken-Spitzeninstitut ÖVAG. Die Russen haben vor einem Jahr die „Volksbank International“ (VBI) übernommen und dafür 505 Millionen Euro bezahlt. In der „Volksbank International“ (VBI) hat die ÖVAG ihr Osteuropageschäft im Volumen von mehreren Milliarden Euro gebündelt. Die VBI ist in acht Ländern mit 300 Filialen vertreten.

Die Sberbank ist die größte Bank Russlands und verfügt über gute Kontakte zur russischen Führung. In einem Interview mit der „Financial Times“ erklärte Sberbank-Chef German Gref: „Wir haben gewisse Probleme mit der Qualität der Aktiva bei dem, was wir von der Volksbank gekauft haben und was ursprünglich deklariert worden war.“

Sollte es tatsächlich zu einem Rechtsstreit kommen, muss möglicherweise der österreichische Steuerzahler einspringen. Denn die ÖVAG wurde im Vorjahr teilverstaatlicht. Der Bund musste eine Milliarde Euro investieren, um die Pleite des Instituts zu verhindern. Ob der Steuerzahler das Geld jemals wiedersehen wird, ist fraglich.

Ein ÖVAG-Sprecher erklärte am Montag, man sei über die im Raum stehenden Schadenersatzforderungen „überrascht“.
In dem Konflikt könnte Ex-Magna-Chef Siegfried Wolf vermitteln. Die Russen machten Wolf zum Aufsichtsratspräsidenten der „Volksbank International“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2013)

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