Europäischer Automarkt bricht ein

Symbolbild Pkw-Verkäufe
Symbolbild Pkw-Verkäufe c REUTERS HEINZ PETER BADER
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Der Autoherstellerverband ACEA verzeichnet im Jänner die wenigsten Neuzulassungen seit Beginn seiner Aufzeichnungen. Nur in Großbritannien gab es ein Wachstum.

Der Automarkt bricht in der Europäischen Union (EU) einen Rekord nach dem anderen - im negativen Sinn: Im Jänner sind so wenig Autos verkauft worden wie noch nie in diesem Monat, wie der europäische Branchenverband ACEA am Dienstag mitteilte. Die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge fiel um 8,7 Prozent auf 885.159 Stück, das war der niedrigste Stand in einem Jänner seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990.

In Österreich indes wurden zum Jahresbeginn mehr Fahrzeuge auf die Straße gelassen. Die Zulassungszahlen legten gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf 27.761 Stück zu, geht aus ACEA-Daten hervor.

Nur Briten verzeichnen Plus

Von den wichtigen Absatzmärkten wartete erneut lediglich Großbritannien mit einem Plus auf: Im Vereinigten Königreich legten die Verkäufe um 11,5 Prozent zu. Mit 143.643 neu zugelassenen Fahrzeugen war das Land unter dem Union Jack zweitgrößter Absatzmarkt in der EU. Auf dem europäischen Festland regierte hingegen zum wiederholten Male Tristesse: So sackten in Deutschland die Verkäufe um 8,6 Prozent ab. Gleichwohl bleibt der deutsche Markt mit 192.090 neu zugelassenen Fahrzeugen der größte in der EU.

In Spanien lag das Minus bei 9,6 Prozent. In dem wirtschaftlich schwer angeschlagenen Land wurden mit 49.671 Fahrzeugen sogar weniger Autos verkauft als im erheblich kleineren Belgien (50.684). In Frankreich rutschten die Verkäufe um 15,1 Prozent auf 124.798 Stück ab und in Italien brach der Absatz um 17,6 Prozent auf 113.525 Fahrzeuge ein.

VW im Minus

Die deutschen Hersteller hielt die Schwäche auf dem Heimatmarkt indes nicht auf: Lediglich Volkswagen (VW) verzeichnete ein Minus von 5,2 Prozent. BMW (+6,6 Prozent) und Daimler (+3,7 Prozent) legten hingegen zu. Die Opel-Mutter General Motors (GM) verkaufte konzernweit 5,5 Prozent weniger Fahrzeuge. Die Töchter Opel und Vauxhall glänzten dabei mit einem Plus von 4,5 Prozent.

Der erfolgsverwöhnte südkoreanische Autobauer Hyundai nahm im Januar eine Auszeit: Hier sanken die Verkäufe um 2,0 Prozent. Der große asiatische Rivale Toyota musste allerdings ein Minus von 16,8 Prozent verkraften. Auch die Hersteller aus Frankreich und Italien verzeichneten zum Teil zweistellige Rückgänge. So verkaufte der angeschlagene Autobauer PSA Peugeot Citroen 16,3 Prozent weniger Fahrzeuge.

Außerhalb Westeuropas wurden dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge hingegen erneut meist Zuwächse erzielt. So stiegen die Verkäufe in den USA im Januar um 14, in Russland um 5 und in Brasilien um 18 Prozent. In China explodierten die Verkäufe mit einem Plus von 59 Prozent regelrecht.

(APA/Reuters)

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