Ökonomen einig: SNB bleibt vorerst bei Euro-Mindestkurs

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Die Schweiz werde heuer an der Kursuntergrenze auf jeden Fall festhalten, erwarten befragte Volkswirte. Andere Maßnahmen halten sie für unwahrscheinlich

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten an ihrem Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken bis ins Jahr 2014 oder sogar noch länger festhalten. "Wir erwarten, dass die Untergrenze bestehen bleibt, bis ein Jahr lang keine Intervention zu ihrer Aufrechterhaltung notwendig war", erklärte ING-Ökonom Julien Manceaux. Alle 18 befragten Volkswirte erwarten einer am Donnerstag veröffentlichten Reuters-Umfrage zufolge, dass die Notenbank 2013 an der die Kursuntergrenze festhält. Zehn gaben an, dass sie auch 2014 damit rechnen, und sechs gehen von einem noch längeren Bestehen aus.

Die SNB hatte den Mindestkurs für die Hauptexportwährung Euro im September 2011 festgelegt. SNB-Präsident Thomas Jordan machte in der vergangenen Woche klar, dass die SNB auf absehbare Zeit am Mindestkurs festhalten wird: Auch wenn eine Abwertung des Frankens ökonomisch in die richtige Richtung gehe, so bestehe doch die Gefahr, dass die heimische Währung plötzlich wieder unter Aufwertungsdruck komme. Der Euro hatte sich nach dem Wahl-Patt in Italien wieder der Untergrenze genähert und wird aktuell zu Kursen um 1,2330 Euro gehandelt.

Dass die SNB zusätzliche Maßnahmen ergreift, um einen Geldzustrom in den Franken zu unterbinden, hält eine Zweidrittelmehrheit der Befragten für unwahrscheinlich. Eine Anhebung des Mindestkurses durch die Notenbank gilt praktisch als ausgeschlossen.

Dass die Währungshüter am kommenden Donnerstag von ihrer Nullzinspolitik abweichen, erwartet keiner der insgesamt 31 befragten Volkswirte. Sie rechnen im Schnitt damit, dass die SNB für dieses Jahr 1,3 Prozent Wirtschaftswachstum prognostiziert. Die Inflation dürfte weit unter der von der Notenbank als Stabilitätsgrenze definierten Marke von zwei Prozent bleiben.

(APA/Reuters)

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