Deutsche Bank mit massivem Gewinneinbruch

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Das Geldhaus muss für Prozessstreitigkeiten in den USA mehr zurücklegen als geplant. Der Gewinn sackte um 93 Prozent auf 291 Millionen Euro ab.

Die Deutsche Bank muss für Rechtsstreitigkeiten in den USA deutlich mehr Geld zurücklegen als bisher gedacht. In der Folge schrumpft der ohnehin schon magere Gewinn des Jahres 2012 noch einmal erheblich, wie der Frankfurter Dax-Konzern am Mittwoch überraschend mitteilte.

Deutschlands größte Bank erhöhte ihre Rückstellungen um 600 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro. Zur Begründung verwies das Geldinstitut auf Altlasten wie Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit US-Hypothekenkrediten. Eine Rolle spielten zudem "damit nicht im Zusammenhang stehende regulatorische Untersuchungen".

Auch Druck auf Kapitalquote

In der Folge schrumpfte der Jahresgewinn 2012: Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich von zunächst ausgewiesenen 1,4 Milliarden Euro auf 784 Millionen Euro, unter dem Strich blieben statt 665 Millionen nur magere 291 Millionen Euro Gewinn übrig und damit rund 93 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Die höhere Vorsorge für Prozessrisiken drückt auch auf die wichtigen Kapitalquoten. Bis Ende des laufenden ersten Quartals will der Dax-Konzern dies aber wieder ausgeglichen haben. Die Bank bekräftigte ihr Ziel, zum 31. März eine an künftigen Vorgaben (Stichwort "Basel III") ausgerichtete harte Kernkapitalquote von 8,5 Prozent erreichen zu wollen. Ende Dezember lag der Wert nach den neuen Zahlen bei 7,8 Prozent. Die geplante Dividende in Höhe von 0,75 Euro je Aktie soll im Zuge der revidierten Zahlen nicht verringert werden.

Gründe für Neubewertung vorerst unklar

Was genau den Konzern zu der Neubewertung veranlasste, dass das Risiko für Bußgelder und Schadenersatzzahlungen in einigen Fällen nun über 50 Prozent liegt und deswegen Rückstellungen zu bilden sind, gab die Bank nicht preis. Es hätten sich "neue Entwicklungen bezüglich bestimmter Rechtsstreitigkeiten ergeben", teilte die Bank mit. Erst vor einer Woche hatte die Aufsichtsbehörde des US-Bundesstaats Massachusetts ein Bußgeld von 17,5 Mio. Dollar (13,5 Mio. Euro) wegen Hypothekendeals aus der Finanzkrise gegen die Bank verhängt.

(APA/dpa)

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