Die Regierung werde sich "bei einer solchen Situation nicht einschalten". Nur bei Staatsbetrieben werde man eine Ausnahme machen.
Die Regierung in Moskau will russischen Anlegern in Zypern nicht unter die Arme greifen. Sollten Russen im Zuge des geplanten Rettungspakets für den von der Staatspleite bedrohten Inselstaat Geld verlieren, wäre das sehr schade, sagte der Vize-Ministerpräsident Igor Schuwalow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge in einem Fernsehinterview am Sonntagabend.
"Aber die russische Regierung wird sich bei einer solchen Situation nicht einschalten." Sollte allerdings ein Unternehmen, an dem der russische Staat beteiligt ist, viel Geld verlieren, "sind wir bereit, das öffentlich und transparent hier in Russland je nach Fall zu prüfen", fügte er hinzu. Konkrete Hilfen für Zypern seien damit nicht verbunden.
Im Rahmen des Rettungspakets für Zypern müssen Kunden der größten Bank Zypern, der Bank of Cyprus, mit Verlusten von bis zu 60 Prozent ihrer Sparguthaben über 100.000 Euro rechnen. Viele reiche Russen haben ihr Geld in der Vergangenheit in das kleine Euro-Land im Mittelmeer gebracht. Niedrige Steuern, hohe Zinsen und laxe Kontrollen lockten. Durch die bisher beispiellose Beteiligung vermögender Bankkunden an dem Rettungspaket dürften die Tage Zyperns als Steuerparadies allerdings gezählt sein.
(APA/Reuters)