Die Luxemburger Banken reagieren mit Gelassenheit auf die Ankündigung, das Steuergeheimnis von ausländischen Anlegern abzuschaffen.
Der Bankenverband Luxemburgs hat enttäuscht, aber gelassen auf die offenbar bevorstehende Abschaffung des Steuergeheimnisses von ausländischen Anlegern reagiert. "Wir werden mit dem Schaden leben müssen. Aber der Finanzplatz Luxemburg wird das überstehen", sagte der Geschäftsführer des Bankenverbandes ABBL, Jean-Jacques Rommes, am Montag der Nachrichtenagentur dpa in Luxemburg.
"Wir hofften sehr, dass es nicht so kommen würde. Aber die internationale Tendenz hat sich gedreht", sagte er. Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden hatte am Wochenende mitgeteilt, Luxemburg lehne die automatische Weiterleitung von Bankdaten an die Behörden in den Heimatländern von Anlegern nicht mehr strikt ab.
"Jetzt werden nicht massenweise Milliarden gefunden"
Rommes sagte, die 141 Mitgliedsbanken des ABBL hätten in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Steuerehrlichkeit ihrer Kunden sicherzustellen. Daher sei nicht zu erwarten, dass jetzt "massenweise Milliarden Euro" auf luxemburgischen Konten gefunden würden. Die automatische Information der Heimatbehörden beispielsweise über Zinseinkünfte gehe über das hinaus, was national vorgeschrieben sei. Dies sei ein Widerspruch zu den Regeln über das Funktionieren des gemeinsamen EU-Binnenmarktes.
(APA/dpa)