Amazon: Auch in Bad Hersfeld stehen Zeichen auf Streik

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Am größten deutschen Logistikstandort des Internet-Versenders sind die Fronten zwischen der Gewerkschaft und Unternehmen verhärtet. Eine Urabstimmung wird vorbereitet.

Nun droht auch dem Standort Bad Hersfeld des Internet-Versandhändlers Amazon ein Streik der Belegschaft. Der Versandriese lehne die Aufnahme von Tarifverhandlungen weiter ab, die Fronten seien verhärtet, berichtete die Gewerkschaft Verdi am Montag nach einem Gespräch mit Amazon in Fulda.

Bad Hersfeld ist der größte deutsche Standort des Unternehmens. In der Vorwoche hatte bereits die Amazon-Belegschaft in Leipzig bei einer Urabstimmung Streiks zugestimmt - erstmals in Deutschland. Amazon teilte mit, das Unternehmen sei weiter zu informellen Gesprächen bereit, sehe aber derzeit wenige Gemeinsamkeiten, um Verhandlungen aufzunehmen.

9000 Euro pro Jahr Differenz

Verdi kündigte an, im Lauf des Aprils werde nun eine Urabstimmung vorbereitet. Für einen Streik ist eine Zustimmung von 75 Prozent der Mitglieder erforderlich. Verdi sei zuversichtlich, die Arbeits- und Einkommensbedingungen der 3200 Beschäftigten mit den Mitteln des Arbeitskampfes verbessern zu können, sagte ein Verdi-Vertreter. Am Dienstag will Verdi die Beschäftigten vor den beiden Versandcentern in Bad Hersfeld über die Haltung des Unternehmens informieren.

Verdi will das Unternehmen dazu bewegen, sich an den Tarifvertrag für den Versand- und Einzelhandel zu binden. Amazon orientiert sich hingegen an der Bezahlung der Logistikbranche. "Dadurch bekommt ein Beschäftigter 9000 Euro brutto weniger im Jahr", rechnete Verdi exemplarisch vor. Bundesweit beschäftigt Amazon 9000 Mitarbeiter.

(APA/dpa)

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