Schweizer Politiker: „Informationsaustausch soll weltweit gelten“

Eveline Widmer-Schlumpf
Eveline Widmer-Schlumpf(c) REUTERS (PASCAL LAUENER)
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Wenn das Bankgeheimnis in Österreich falle, müssten auch Singapur und die USA beim Informationsaustausch mitmachen.

Zürich/Apa. Der Chef der Partei der schweizerischen Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf, BDP-Präsident Martin Landolt, sieht in der Kapitulation Luxemburgs beim Bankgeheimnis eine Chance. Das schreibt die „Neue Zürcher Zeitung“ am Freitag. „Wenn Luxemburg und demnächst wohl auch Österreich ihr Bankgeheimnis lockern, haben sie ein Interesse daran, dass alle anderen Finanzplätze gleich lange Spieße haben“, so Landolt. Er schlägt vor, die Schweiz solle mit Österreich und Luxemburg in die Offensive gehen.

Die Anspielung auf Waffengleichheit bedeutet, dass alle Finanzplätze weltweit – von Singapur über die karibischen Inseln bis in die USA – ebenfalls beim automatischen Informationsaustausch über Zinserträge mitmachen müssten.

„Wir müssen uns gemeinsam für einen Informationsaustausch einsetzen, der nicht nur in Europa gilt, sondern global.“ Zuerst müssten Österreich und Luxemburg innerhalb der EU dafür kämpfen, dann ganz Europa innerhalb der OECD, so Landolt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2013)

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