Weitere Streiks in Deutschland geplant

Weitere Streiks in Deutschland geplant
Weitere Streiks in Deutschland geplant(c) EPA (UWE ZUCCHI)
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Die deutsche Gewerkschaft IG Metall will 5,5 Prozent höhere Löhne für die Metall- und Elektronikindustrie durchboxen. Die Gewerkschaft hat in mehr als 200 Unternehmen zu Warnstreiks aufgerufen.

Wien/Ag./hie. Die deutsche Gewerkschaft IG Metall hat am Freitag im Südwesten Deutschlands in mehr als 200 Unternehmen zu Warnstreiks aufgerufen. Die Arbeitnehmervertreter wollen für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie Lohnerhöhungen um 5,5 Prozent durchboxen. Ein erstes Angebot der Arbeitgebervertreter – 2,3 Prozent ab Juli – lehnte die Gewerkschaft ab.

Für eine Einigung hat sie eine Frist bis Pfingsten gesetzt. „Andernfalls drohen unbefristete Streiks“, sagte Jörg Hofmann, Verhandlungsführer der IG Metall Baden-Württemberg. Das Land ist für die Tarifverhandlungen richtungsweisend: Schon mehrmals wurden in Baden-Württemberg Tarifvereinbarungen getroffen, die in anderen Tarifbezirken übernommen wurden. Die Gewerkschaft will die laufende Warnstreikwelle kommende Woche fortsetzen.

In Österreich startet die Lohnrunde der Metaller traditionell im Herbst. Seit dem Vorjahr verhandeln die sechs Fachverbände der „Metaller“ aber nicht mehr gemeinsam, sondern in sechs einzelnen Runden. Die Maschinen- und Metallwarenindustrie, der größte Metallerfachverband, möchte heuer schon vor dem Sommer verhandeln. Für die Gewerkschaft kommt das nicht infrage. „Wir haben festgelegte Termine, die werden wir natürlich einhalten. Und die sind Mitte September, nicht im Juni“, sagt Chefverhandler Rainer Wimmer zur „Presse“. Lohnforderungen habe man noch „in keiner Weise festgelegt“, so Wimmer, Basis sei wie immer die Inflationsrate. Er hat aber Verständnis für seine deutschen Kollegen: Aufgrund von Produktivität und Unternehmensergebnissen gebe es „einen guten Grund für sie, diesen Prozentsatz zu fordern“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2013)

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