Konkurrenz für Panama: Nicaragua baut eigenen Kanal

Konkurrenz für den Panama-Kanal (im Bild).
Konkurrenz für den Panama-Kanal (im Bild).(c) EPA (Alejandro Bolivar)
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Mit der Hilfe von China will Nicaragua einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung herbeiführen. Kritiker warnen vor dem Ausverkauf an ausländische Investoren.

Mit chinesischer Hilfe will Nicaragua einen Kanal zwischen Atlantik und Pazifik bauen. Die Nationalversammlung des mittelamerikanischen Landes billigte am Donnerstag mit großer Mehrheit die Erteilung einer Konzession zum Bau und Betrieb des Kanals an das Unternehmen HKND Group in Hongkong. Neben der Wasserstraße sind eine Eisenbahnlinie, eine Ölpipeline, zwei Häfen und ein Flughafen geplant. Für den Bau werden 40 Milliarden US-Dollar (30 Mrd. Euro) veranschlagt. HKND Group soll 49 Prozent der Aktien halten, der Staat Nicaragua 51 Prozent.

Mit dem Projekt will Nicaragua dem Panamakanal Konkurrenz machen. Die Regierung von Präsident Daniel Ortega rechnet bereits während der Bauphase mit einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Später soll der Kanal Millionen an Gebühren in die Staatskasse spülen.

Opposition warnt

Der Abgeordnete der Regierungspartei FSLN, Jacinto Suarez, sagte während der über dreistündigen Debatte im Parlament, von dem Mega-Projekt würden alle Branchen des Landes profitieren. Zudem schaffe der Bau zahlreiche Arbeitsplätze. Oppositionsführer Eduardo Montealegre kritisierte das Gesetz hingegen als verfassungswidrig, betrügerisch und schädlich für die Interessen Nicaraguas. "Ohne vorherige Prüfung und nach eintägiger Beratung will die Regierung einer ausländischen und unbekannten Firma die Konzession erteilen", sagte Montealegre.

In einem "Marsch für die Souveränität des Volkes" waren vor der Abstimmung Dutzende Demonstranten vor die Nationalversammlung gezogen, wie die Zeitung "El Nuevo Diario" berichtete. Auf ihren Transparenten war zu lesen "Ortega verkauft das Vaterland" und "Freies Nicaragua".

(APA/dpa)

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