Fannie und Freddie: Hedgefonds verklagt US-Regierung

(c) EPA (MATTHEW CAVANAUGH)
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Die US-Regierung rettete 2008 die beiden Immobilienfinanzierer. Nun müssen sie 66 Milliarden an den Staat zurückzahlen. Zu viel, befindet ein Hedgefonds.

Die 66 Milliarden Dollar (51,2 Mrd. Euro) schwere Zahlung der US-Hausfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac an die amerikanische Regierung treibt einen Hedgefonds auf die Barrikaden. Perry Capital ist an den zwei staatlich kontrollierten Unternehmen beteiligt und fühlt sich durch die Ausschüttung um sein Geld gebracht. Der Hedgefonds reichte am Sonntag Klage gegen das Finanzministerium und die zuständige Aufsichtsbehörde FHFA ein.

Fannie Mae und Freddie Mac sind Säulen des US-Immobilienmarkts. Sie kaufen Banken ganze Pakete an Hauskrediten ab, wodurch die privaten Institute frisches Geld erhalten und neue Kredite vergeben können. In den Turbulenzen des Krisenjahres 2008 gerieten die beiden Hausfinanzierer aber in Schieflage und der Staat musste sie mit einem mehr als 187 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket stützen. Seitdem kontrolliert die Regierung die Unternehmen.

Umstrittene Klausel

Nachdem sich der Immobilienmarkt erholt hat, erwirtschaften Fannie Mae und Freddie Mac wieder satte Gewinne, die sie wegen einer Klausel aus dem Rettungspaket aber an den Staat abgeben müssen. Im Juni flossen deshalb rund 66,4 Milliarden Dollar nach Washington.

Ohne die Klausel, so rechnete Perry Capital in der Klage vor, hätte der Staat nur eine Gewinnbeteiligung von 4,7 Milliarden Dollar erhalten. Die anderen Anteilseigner würden somit "eklatant durch die Regierung benachteiligt". Diese Praxis müsse deshalb gestoppt werden.

(APA/dpa)

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