Umfrage: Europas Industrie gelingt Trendwende

Umfrage Europas Industrie gelingt
Umfrage Europas Industrie gelingt(c) EPA (Rolf Haid)
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Der Einkaufsmanagerindex liegt erstmals seit zwei Jahren wieder über 50 Punkten und signalisiert damit Wachstum. Besonders positiv sind die Nachrichten von der deutschen Industrie.

Berlin/Ag. Die Industrie der Eurozone hat ihre zwei Jahre währende Durststrecke beendet. Im Juli schaffte sie erstmals seit zwei Jahren wieder ein leichtes Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex kletterte um 1,5 auf 50,3 Punkte, wie das Markit-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter rund 3000 Unternehmen mitteilte. Damit liegt das Barometer erstmals wieder über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

„Angetrieben von einer steigenden Exportnachfrage und einer Stabilisierung auf den Binnenmärkten haben sowohl die Auftragseingänge als auch das Produktionsniveau den höchsten Stand seit Mitte 2011 erreicht“, sagte Markit-Ökonom Rob Dobson. Damit steigen die Chancen, dass die Eurozone in der zweiten Jahreshälfte wieder wächst. Der größte Produktionsschub wurde in Deutschland gemessen. Aber auch in Österreich, Italien, den Niederlanden, Irland und sogar Frankreich ging es nach oben. Selbst in Griechenland wurde die Produktion nur noch vermindert zurückgefahren, während Spanien den zweitschwächsten Rückgang seit mehr als zwei Jahren verzeichnete.

Einen kleinen Lichtblick gibt es auch für den Arbeitsmarkt. Zwar bauten die Unternehmen erneut Stellen ab, es waren aber so wenige wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Im Juni war die Zahl der Arbeitslosen in der Eurozone nach offiziellen Angaben erstmals seit zwei Jahren gesunken, wenn auch nur leicht um 24.000. Die Arbeitslosenquote verharrte auf dem Rekordniveau von 12,1 Prozent.

Gute Zahlen aus Deutschland

Besonders positiv sind die Nachrichten von der deutschen Industrie. Der Einkaufsmanagerindex stieg im Juli um 2,1 auf 50,7 Punkte. „Für den deutschen Industriesektor zeichnete sich eine erfreuliche Trendwende ab“, sagte Markit-Ökonom Tim Moore. Die neue Dynamik verdanken die Produzenten vor allem der erstarkenden Nachfrage auf dem Binnenmarkt. Das Exportgeschäft flaue indes ab, was vor allem sinkender Nachfrage aus China geschuldet sei.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2013)

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